Brandschutzerziehung_NV

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses SUSYS-Standard-Unterrichts-Systeme AllerErste Hilfe für Kids Ausbildungssystem für Schulsanitäter*innen und die, die es werden möchten! 91 magnetische, selbsterklärende Piktogramme vermitteln anschaulich Grundkenntnisse in Erster Hilfe - für jeden sofort zum Mitmachen: Nasenbluten Zeckenbiss Verbrühung Verbrennung Insektenstiche Sonnenstich Hitzschlag Vergiftung Schock Wunden/Verletzungen Was ist passiert? Wie erkenne ich es? Was muss ich tun? So erkenne ich es: So erken Verbrennung leise sprechen beruhigen beruhige beruhige beruhige Blutung hört nicht auf 112 Standard-Unterrichts-System S U S Y S Allererste Hilfe für Kids Mit Spaß, sofort, interaktiv und kreativ Schadensereignisse darstellen, bestimmen und AllerErste Hilfe leisten! Das komplette System wird im robusten Koffer geliefert SUSYS Magnetzeichen - ganz einfach - überall - spannend! Vertriebsbüro Susanna Hafering Amtsweg 12 29386 Hankensbüttel 05832-9774459 www.susys.eu info@feuer-haus.de

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses ISBN: 978-3-7883-0903-9 1. Auﬂage – 2020 Autor: Philip Junkersdorf, Maximilian Stephan Fachbeirat: Sebastian Koch (SRH Hochschule für Gesundheit Gera) Fotos: 1take1shot / Felix Geringswald / Tilo Heidloß Zeichnungen: Maskottchen: Dennis Mayer Weitere Zeichnungen: Miriam Friedrich Mitwirkende: Maximilian Alexander, Elisabeth Buckel, Anna Haarer, Martha Werrmann und Tobias Ziebert © 2020 by Neckar-Verlag GmbH Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen, www.neckar-verlag.de Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, beson- ders das Übersetzungsrecht, vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung von Text und Bildern sowie die Verbreitung über elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Printed in Germany by RCOM Print GmbH, D-97222 Würzburg-Rimpar 2

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Inhalt Hallo liebe Brandschutz-Helfer und Erst-Helfer von morgen! . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Grundlagen der Brandschutzerziehung . . . . . 8 1.1 Was ist eigentlich Brandschutzerziehung? 8 1.2 Das „gute“ und das „böse“ Feuer . . . . . 14 1.3 Gefahren im Notfall . . . . . . . . . . . . 18 1.4 Verhalten im Notfall . . . . . . . . . . . . 22 Die 4 goldenen Regeln im Notfall . . . . . 24 1.5 Der Notruf . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 1.6 Wer kommt helfen? . . . . . . . . . . . . 34 1.6.1 Die Feuerwehr . . . . . . . . . . . . . . . 34 1.6.2 Der Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . 41 1.6.3 Die Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 1.6.4 Weitere Lebensretter . . . . . . . . . . . 45 2. Der Brand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 2.1 Wie entsteht eigentlich Feuer? . . . . . . 49 2.2 Brandheiß und brandgefährlich . . . . . . 62 2.3 Handeln, bevor es brennt! . . . . . . . . . 68 2.4 Was tun, wenn es brennt? . . . . . . . . . 78 2.4.1 Es brennt bei euch zuhause . . . . . . . . 80 2.4.2 Es brennt in einem öffentlichen Gebäude . 86 2.4.3 Es brennt in der Schule . . . . . . . . . . 92 2.5 Brandklassen und ihre Löschmittel . . . . 95 3

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3. Erste Hilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 3.1 Warum jeder helfen kann . . . . . . . . . 113 3.2 Die Rettungskette . . . . . . . . . . . . . 115 3.3 Wie man zum „HELD“ wird . . . . . . . . 125 3.4 Vitalfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . 130 3.4.1 Bewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . 132 3.4.2 Atmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 3.4.3 Kreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 3.5 Aufﬁnden einer bewusstlosen Person . . . 143 3.6 Stabile Seitenlage . . . . . . . . . . . . . 155 3.7 Wundversorgung . . . . . . . . . . . . . 167 3.7.1 Der Druckverband . . . . . . . . . . . . . 167 3.7.2 Wundschnellverband (Pﬂaster) . . . . . . 180 3.7.3 Fingerverband . . . . . . . . . . . . . . . 186 3.7.4 Handverband . . . . . . . . . . . . . . . 190 3.7.5 Versorgung von Verbrennungen . . . . . . 194 3.8 Wiederbelebung . . . . . . . . . . . . . . 202 4. Quellen- und Literaturnachweis . . . . . . . . . 214 4

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Hallo liebe Brandschutz-Helfer und Erst-Helfer von morgen! Mit dem Lehrbuch „Brandschutzerziehung und Erste Hilfe für die Schule“ habt ihr euch für eine verantwortungsvolle Tätigkeit entschieden: Menschen oder Tiere in Gefahrensituationen zu helfen! Jederzeit kann es dazu kommen, dass Menschen oder auch Tiere durch Unfälle, Erkrankungen oder durch Feuer in Gefahr geraten. Selbst in diesem Moment, beim Lesen dieser Zeilen, kann es sein, dass jemand eure Hilfe benötigt. Alle diese Menschen erwarten nur eines: dass ih- nen in einer Gefahrensituation schnell und sicher geholfen werden kann. Mein Name ist Bruno Brandschutz und ich möchte euch dabei un- terstützen, zum Brand- schutz-Helfer und Erst- Helfer von morgen zu werden! 5

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Voraussetzung dafür ist eine gute Ausbildung und natürlich regelmäßiges Training mit euren Freun- den, Lehrern und Eltern! „Das große Buch der Brandschutzerziehung und Ersten Hilfe“ nimmt euch mit in eine Welt der Brand- schutz-Helfer und Erst-Helfer von morgen. Im ersten Abschnitt, der „Brandschutzerziehung“, möchte ich euch zunächst in die Grundlagen der Brandschutzerziehung einführen. Ihr werdet ler- nen, wie ein Feuer entsteht und natürlich wie man es verhindern und löschen kann. Gleichzeitig werdet ihr erfahren, wie ihr euch in ei- nem Notfall verhalten müsst und ihr andere Men- schen in Sicherheit bringen könnt. Hierbei werdet ihr von den Helfern der Feuerwehr, der Polizei und des Rettungsdienstes begleitet und unterstützt. Die Helfer der Feuerwehr, der Polizei und des Ret- tungsdienstes werden euch immer unterstützen, wenn ihr sie mittels Notrufes informiert habt! Der zweite Abschnitt nimmt euch mit in die Welt der „Ersten Hilfe“. Hierbei werde ich euch die „Ret- tungskette“ erläutern. Sie ist bei der strukturierten und sicheren Versorgung von einer verletzten oder erkrankten Person sehr hilfreich. 6

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Natürlich zeige ich euch, wie ihr kleinere Verletzun- gen versorgen könnt. Ihr werdet die lebenswichti- gen Funktionen des Körpers, die sogenannten „Vitalfunktionen“, kennenlernen und gleichzeitig erfahren, wie diese in einem Notfall kontrolliert werden müssen. Medizinisches Grundlagenwissen darf hierbei nicht fehlen. Aber keine Sorge, ihr müsst nicht gleich Arzt werden, um Erste Hilfe leisten zu können! In allen Fragen stehe ich euch jederzeit zur Verfü- gung. Ich werde euch zahlreiche Bilder mit auf den Weg geben, so dass das Lesen euch nicht schwer- fallen wird. Kleine Testfragen am Ende jedes Kapitels helfen euch, das gelernte Wissen zu überprüfen. Aber keine Angst, bei Bruno Brandschutz gibt es keine Noten! Die Antworten auf die Fragen ﬁndet ihr immer im jeweiligen Kapitel. Mir ist es auch viel wichtiger, dass ihr als Brand- schutz-Helfer und Erst-Hel- fer von morgen gleich heute loslegt! Viel Spaß, ihr jungen Lebensretter – Euer Bruno Brandschutz 7

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses fällen! Denn gerade da, wie zum Beispiel bei ei- nem Brandausbruch, ist richtiges Verhalten über- lebenswichtig! Richtiges Verhalten kann Leben retten! Euer eige- nes oder sogar das von jemand anderem. Falsches Verhalten kann bedrohlich werden und uns oder unsere Mitmenschen in Gefahr bringen. Indem ihr euch bereits in der Schulzeit mit der Brandschutzerziehung beschäftigt, legt ihr den besten Grundstein, einmal selbst echte Lebensret- ter zu werden. Worum geht es also in der Brandschutzerziehung? Brandschutzerziehung soll Wissen vermitteln, um im Brandfall oder bei anderen Notfällen richtig zu handeln oder deren Entste- hung überhaupt zu verhin- dern. Aber was genau macht einen Notfall eigentlich zu einem Notfall? 9

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Bei jedem Notfall gibt es irgendeine Gefahr. Diese Gefahr bedroht andere Menschen, Tiere, Gegen- stände wie Häuser und Autos oder sogar euch selbst, wenn sie nicht rechtzeitig bekämpft und vor ihr gewarnt wird. Es ist wichtig, diese Ge- fahr zu erkennen, um sie zu verhindern. Bei der Brandschutzerziehung geht es vor allem um die Gefahren, die durch ein Feuer entstehen. Darum widmen wir uns auch auf diesen Seiten zuerst all dem, was mit Feuer, Hitze, Glut, Funken und Rauch zu tun hat. Ein Feuer kann überall entstehen. Egal ob Tag oder Nacht, ob zuhause oder in der Schule. Ein Feuer kann sowohl im Sommer als auch im Win- ter ausbrechen und sich manchmal selbst gegen starken Wind und Regen behaupten. Darum gilt es, stets die Augen offen zu halten und wachsam zu bleiben, wenn ihr irgendwo offenes Licht und Feuer seht. Das klingt ja so, als könnte man keinem Feuer über den Weg trauen. 10

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Aber keine vorschnelle Angst! Eine Kerze allein macht noch keinen Wohnungsbrand! Im Umgang mit Feuer und offenem Licht gilt es jedoch stets wachsam zu sein, damit das Feuer auch wirklich nur auf das kleine hüpfende Kerzenlicht begrenzt bleibt und sich nicht ausbreiten kann. Und da es immer am besten ist, wenn es gar nicht erst zu einem Notfall kommt, beschäftigt sich die Brand- schutzerziehung vor allem mit folgenden Fragen: ● Was ist beim Umgang mit offenem Licht und Feuer zu beachten? ● Wie entsteht Feuer und welche Gefahren bringt es mit sich? ● Welche Warneinrichtungen gibt es und wie muss man sich bei Feueralarm verhalten? ● Was kann man selbst dazu beitragen, um Ge- fahren zu vermeiden und vorzubeugen? Ihr werdet also lernen, wie man einem Brand- ausbruch vorbeugt, sodass erst gar keine Gefahr entsteht. 11

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Manchmal passiert es aber dann doch! Ein Brand ist ausgebrochen – Notfall! Um sich im Brandfall richtig zu verhalten, greifen die nächsten Kapitel auch folgende Fragen auf: ● Was tun, wenn man beim Weg von der Schule nach Hause aus einem Gebäude dicke Rauch- schwaden aufsteigen sieht? ● Wie verhält man sich richtig, wenn in der Schule plötzlich der Feueralarm schrillt? ● Wie soll man reagieren, wenn dichter Rauch ei- nem den Fluchtweg abschneidet oder sogar das Feuer den Weg versperrt? ● Wie kann man das Feuer löschen? ● Wie hole ich Hilfe? Nun wisst ihr, was euch in der ersten Hälfte dieses Buches erwartet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lernen, Entdecken und Staunen! Euer Bruno Brandschutz 12

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Alles verstanden? Stelle dein Wissen auf den Prüfstand! Folgende Fragen kannst du nach Kapitel 1.1 beantworten! 1. In der Brandschutzerziehung geht es um: a) Richtiges Verhalten im Brandfall und den rich- tigen Umgang mit Feuer b) Grundlagen des Häuserbauens, sodass diese sicher vor Feuer sind c) Das Legen von Feuer, um zum Beispiel ein Lagerfeuer zu entzünden 2. Welche der folgenden Situationen ist ein Notfall? a) Es regnet und auf einer Straße hat sich eine kleine Pfütze gebildet b) Bei etwas Wind ist ein Zweig auf den Fußweg gefallen c) Aus dem Fenster eines kleinen Hauses steigt schwarzer Qualm auf 13

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.2 Das „gute“ und das „böse“ Feuer Auch wenn es in diesem Buch vor allem um die „böse“ Seite des Feuers geht, so hat Feuer auch eine „gute“ Seite. Stellt euch einmal vor, ihr würdet in der Steinzeit leben und keiner von euch wüsste, wie man Feu- er macht. Ihr kommt gerade von einer langen Jagd nach Hause und seid durchgefroren sowie nass und hungrig. Was für ein Pech! Kein Lagerfeuer, das euch wärmt. Kein Feuerschein, der euch den Weg nach Hause zeigt. Keine tanzenden Flammen, welche eure Höhle in ein gemütliches warmes Licht tauchen. Zu allem Überﬂuss könnt ihr dann noch nicht mal euer hart erkämpftes Mammutﬂeisch auf dem „guten Feuer“ grillen. Vor eurer Höhle lauern außerdem einige Gefahren, wie zum Beispiel hung- rige Säbelzahntiger. Ohne ein schützendes Feuer, welches die Tiere in Angst und Schrecken versetzt, seid ihr diesen schutzlos ausgeliefert. Ihr könnt euch also vorstellen, was für ein Segen es für unsere Vorfahren gewesen sein muss, als sie vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren das Feuer entdeckten und für sich nutzbar machten! Feuer hat also durchaus seine gute Seite. 14

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Alles verstanden? Stelle dein Wissen auf den Prüfstand! Folgende Fragen kannst du nach Kapitel 1.2 beantworten! 1. Vervollständige folgenden Lückentext: Feuer ist nicht nur gut oder schlecht – es hat zwei _____________. Das „____________“ Feuer nutzen die Menschen bereits seit langer Zeit. Zum Beispiel, um Essen zu kochen. Beim „____________“ Feuer spricht man oftmals auch von einem Brand. Hier ist das Feuer außer Kontrolle und schädigt zum Beispiel Gebäude, aber auch Menschen. 2. Wofür können wir das Feuer nutzen? Schreib auf, was dir einfällt. __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________ 17

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.3 Gefahren im Notfall Ein Notfall entsteht durch Gefahren, die Men- schen, Tiere oder Gegenstände bedrohen. Aber diese sind nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für euch als Helfer gefährlich! Darum ist es wichtig, Gefahren zu erkennen und sich und an- dere vor diesen zu schützen! Der beste Schutz ist kinderleicht: Abstand halten. Bringt euch nicht in Gefahr und haltet Abstand zu bedrohlichen und gefährlichen Dingen. Aber welche Gefahren gibt es eigentlich? Das möchte ich euch gerne anhand der „AAAABCEEEE“-Merkhilfe erklären. Jeder Buchstabe steht dabei für eine Gefahr! Atemgifte: Diese Gefahr tritt zum Beispiel bei Feuer in Form von giftigem Brandrauch auf. Angstreaktion: Angst haben bei Notfällen meis- tens vor allem die betroffenen Personen. Sie kann zu panischen und gefährlichen Reaktionen führen. Ausbreitung: Die Ausbreitung einer Gefahr be- steht zum Beispiel bei Bränden. Unter Einﬂuss von Wind und verschiedenen brennbaren Stoffe kann sich ein Feuer rasch ausbreiten. 18

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Atomar: Atomare oder auch radioaktive Gefahren schädigen den menschlichen Körper auf vielfälti- ge Weise. Sie entstehen durch atomare Strahlung, Dämpfe oder Gase. Biologische/Chemische Stoffe: Es gibt zahl- reiche chemische und biologische Stoffe, die die Haut schädigen können oder unserem Körper auf andere Art und Weise Schaden zuführen. Vielleicht kennt ihr ja einige gefährliche Säuren. Einige gibt es möglicherweise auch in eurem Chemieklassen- zimmer. Erkrankung: Auch hier ist wieder vor allem die Gefahr für den Betroffenen selbst gemeint. Das sind z. B. lebensbedrohliche Verletzungen von Pa- tienten. Explosion: Explosionen sind schnell ablaufende, heftige chemische Reaktionen, meist Verbrennun- gen. Sie entwickeln viel Hitze und erzeugen eine gefährliche Druckwelle, die Menschen verletzen kann. Elektrizität: Elektrischer Strom ist heutzutage überall zu ﬁnden. Ob in Fahrzeugen, Maschinen oder den eigenen vier Wänden. Auch vor Strom und Stromschlägen schützt man sich am wirkungs- vollsten, indem man Abstand hält! 19

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.4 Verhalten im Notfall In den vorherigen Kapiteln habt ihr gelernt, was ein Notfall eigentlich ist und welche Gefahren euch er- warten können. Was aber tun, wenn ein Notfall ein- getreten ist? Was tun, wenn jemand um Hilfe ruft? Auf den nächsten Seiten lernt ihr die Grundregeln des Verhaltens im Notfall. Diese sind immer gleich, egal welche Art von Notfall eingetreten ist. Stellt euch Folgendes vor: Eines Nachmittags verlasst ihr als letzter Schüler die Turnhalle eurer Schule, in welcher ihr gerade noch gemeinsam mit anderen Kindern im Schul- sportverein Fußball gespielt habt. Auf dem Weg Richtung Hoftor lauft ihr an einem alten Anbau eurer Schule vorbei, in welchem sich nur ein Schuppen beﬁndet. Als ihr das rostige Hoftor schon fast er- reicht habt, bemerkt ihr plötzlich schwarze Rauch- schwaden, die aus einem angekippten Fenster im Schuppen aufsteigen. 22

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.4.1 Die 4 goldenen Regeln im Notfall Regel Nummer 1: Ruhe bewahren Die erste Regel im Notfall ist auch zugleich die wichtigste: Ruhe bewahren! Natürlich seid ihr auf- geregt, wenn ihr ein Feuer entdeckt oder laute Hil- ferufe hört. Panik und übereilige Handlungen sind im Notfall fehl am Platz. Menschen, die in Panik geraten, können in einer Angstreaktion unbedacht handeln, sodass sie sich selbst oder andere in Ge- fahr bringen können. Somit gilt es auch im Notfall, Ruhe zu bewahren, um die richtigen Entscheidun- gen zu treffen und auch im Ernstfall helfen zu kön- nen. Leichter gesagt als getan! Indem ihr euch das Verhalten im Notfall immer wieder ins Gedächtnis ruft und zusammen mit eurer Klasse wichtige Ab- läufe übt, könnt ihr auch im echten Notfall ruhig und richtig reagieren. Auch im Bezug auf unser Beispiel, den Brand im Schuppen eurer Schule, gilt es Ruhe zu bewahren! 24

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Regel Nummer 2: Gefahren meiden, absichern! Ein Notfall entsteht durch Gefahren, die Menschen, Tiere oder Gegenstände bedrohen. Auch das Feu- er im Schuppen eurer Schule stellt eine erhebliche Gefahr dar! Nicht nur die Schule könnte anfangen zu brennen. Der bei der Verbrennung entstehende Rauch ist sehr giftig und darf keinesfalls eingeat- met werden! Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Die heißen Flammen stellen eine Gefahr dar und könn- ten euch und anderen Menschen Verbrennungen zufügen. Im Notfall ist kein Platz für Heldentaten! Auch wenn Superman das Feuer vielleicht mit ei- ner Hand löschen könnte, so funktioniert dies in der Realität nicht! Gefahren zu bekämpfen, über- lasst ihr in der Regel besser Erwachsenen und vor allem gut ausgerüsteten Helfern von Feuerwehr, Rettungsdienst und so weiter. Sie haben die Mög- lichkeiten, sich vor Feuer und Rauch zu schützen und diese zu beseitigen. Im Notfall gilt also: Ge- fahren meiden! Bringt euch und andere Menschen nicht in Gefahr und achtet auf eure Sicherheit. Wenn ihr euch in Gefahr bringt, ist niemandem ge- holfen! Wer soll denn das Feuer melden, wenn ihr 25

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses verletzt seid? Warnt auch andere Menschen vor der Gefahr und sorgt dafür, dass sich niemand in gefährliche Bereiche begibt. Regel Nummer 3: Hilfe holen! Jetzt wo ihr dafür gesorgt habt, dass ihr in Sicher- heit seid, ruft laut nach Hilfe! „Hilfe, Feuer!“, auf die- se Worte reagieren die meisten Menschen sofort und eilen herbei. Sucht nach einem Erwachsenen. Erwachsene Männer und Frauen können euch hel- fen und haben vielleicht schon etwas Erfahrung mit Notfällen aller Art sammeln können. Dies muss nicht immer eure Lehrerin oder euer Lehrer sein. Als ihr in sicherer Entfernung vom brennenden Schulschuppen nach Hilfe ruft, hört dies ein Mit- schüler und eilt herbei. Natürlich ist es spitze, wenn euch andere Men- schen zur Hilfe eilen. Allerdings gibt es im Moment gerade nur eine Gruppe von Menschen, die hier wirklich helfen kann – nämlich die Feuerwehr. Da- mit diese auch kommt, müsst ihr einen Notruf ab- setzen. Wie ihr dies macht, erfahrt ihr im Kapitel „Der Notruf“, nur wenige Seiten weiter. 26

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Regel Nummer 4: In Sicherheit bringen, anderen helfen! Bleibt in Sicherheit und wartet, bis die Rettungs- kräfte an der Einsatzstelle eintreffen. Vielleicht habt ihr Schüler oder Schülerinnen an eurer Schule, welche nicht gut laufen können, viel- leicht sogar im Rollstuhl sitzen. Diese brauchen im Notfall zusätzliche Hilfe, um sich in Sicherheit zu bringen. Helft euren Mitschülern und anderen Men- schen, wie zum Beispiel auch alten Leuten, um sie in Sicherheit zu bringen! Aber! Bringt euch niemals in Gefahr, um ande- ren Menschen zu helfen! Wenn ihr euch verletzt, Rauch einatmet oder euch sogar Verbrennungen zuzieht, ist niemandem ge- holfen! Im Gegenteil, dann gibt es sogar noch ei- nen Verletzten mehr! Rennt also niemals in dicken Qualm oder andere Gefahren! Auch nicht, wenn ein anderer Mensch sich im Rauch beﬁndet! Dies müsst ihr der dafür ausgerüsteten Feuerwehr über- lassen. Das kann man nicht oft genug betonen! Eure Sicherheit ist immer am wichtigsten! 27

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Alles verstanden? Stelle dein Wissen auf den Prüfstand! Folgende Fragen kannst du nach Kapitel 1.4 beantworten! 1. Vervollständige folgenden Lückentext: Im Notfall muss ich immer auf meine ____________ achten. Ich darf mich nicht in _______________ begeben, auch nicht wenn andere Menschen in Gefahr sind. Außerdem ist es wichtig, schnell nach __________ zu rufen! Ich halte nach Erwachsenen Ausschau und wähle den _________, um z. B. die Feuerwehr zu rufen. Ich bleibe in Sicherheit, während ich auf die Feuerwehr warte. 2. So ein Durcheinander! Hier passen jeweils zwei Worte zu- sammen. Verbinde die richtigen Wortpaare! Gefahren Hilfe Ruhe In Sicherheit 28 bewahren bringen rufen meiden

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.5 Der Notruf Nun kennt ihr die „4 goldenen Regeln im Notfall“, welche euch helfen, sich im Ernstfall richtig zu verhalten. Habt ihr einen Notfall bemerkt, ist es natürlich wich- tig, schnell Hilfe zu holen. Wie ihr bereits gelernt habt, ruft ihr am besten immer nach einem Erwach- senen, der euch zur Hilfe eilt. Erwachsene tragen außerdem meistens ein Mobiltelefon bei sich. Aber wofür brauchen wir denn im Notfall ein Mo- biltelefon? Klar, um Hilfe zu rufen! Wenn ihr selbst ein Mobiltelefon besitzt, könnt ihr natürlich auch dieses benutzen! Aber genug der vielen Worte! Erinnern wir uns ge- meinsam an den Brand im Schuppen eurer Schule zurück. Auf eure Hilferufe eilte ein Mitschüler herbei, welcher euch auch sein Mobil- telefon gibt, damit ihr den Notruf wählen könnt. Drei Zahlen, eine Telefonnummer. Mehr müsst ihr euch nicht merken, um schnell die Retter zu alarmieren. 112 29

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 112 – Unter dieser Nummer bekommt ihr Hilfe und könnt sowohl die Feuerwehr als auch den Rettungsdienst rufen. Diese Nummer ist in ganz Europa gleich. Am Telefon meldet sich ein Dis- ponent der nächsten Leitstelle. Von dort aus werden alle Einsätze von Feuerwehr und Ret- tungsdienst koordiniert. Ein Leitstellendisponent ist ein Mitarbeiter der Leitstelle, welcher dafür zu- ständig ist, die Einsatzkräfte zu den Notfällen zu alarmieren. Jeder ist in einem Notfall aufgeregt, schließlich ist dies ja auch keine alltägliche Situation. Was soll man dem Leistellendisponenten jetzt sagen? Hal- tet euch einfach an die 5 W des Notrufes: Wer? Mit wem spricht der Disponent eigentlich? Nennt dem Disponenten euren Namen. Wo? Von wo ruft ihr gerade an? Wo beﬁndet sich die Einsatzstelle? Sagt dem Disponenten, in wel- cher Stadt/Dorf/Gebiet ihr euch beﬁndet. Je genau- er, desto besser! Auf welcher Straße beﬁndet ihr euch? An welche Ecke und vor welcher Hausnum- mer? Je konkreter ihr die Lage des Notfallortes beschreiben könnt, desto schneller kommt Hilfe! In unserem Beispiel nennt ihr dem Disponenten also den Namen und die Adresse eurer Schule. 30

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Falls ihr nicht genau wisst, in welcher Straße ihr euch beﬁndet, hier ein kleiner Tipp: Haltet einfach Ausschau nach Straßenschildern. Auf diesen steht der Name der Straße. Was? Was ist überhaupt passiert? Also brennt es, ist jemand verletzt oder gab es einen Unfall? Je mehr ihr zum Notfall sagen könnt, umso besser. Was ist das für ein Haus, in dem es brennt? Ist es groß oder klein oder handelt es sich, wie in unse- rem Fall, um einen Schuppenbrand? Wie viele? Wie viele Verletzte könnt ihr von eu- rem Standpunkt sehen oder vermuten? Hört ihr Hilferufe? Wenn ihr einen Unfall beobachtet habt, versucht möglichst genau zu beschreiben, wie vie- le Personen Hilfe brauchen. Vielleicht könnt ihr ja auch etwas zu den Verletzungen der Hilfsbedürftigen sagen? Warten! Nicht nur bis die Feuer- wehr kommt, sondern vor allem, ob der Disponent noch Fragen hat. Nicht gleich auﬂegen! Eventuell hat der- oder diejenige, die euch am Telefon hilft, noch Fragen oder etwas nicht ganz verstanden. 31

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Jetzt heißt es abwarten, bis die Feuerwehr in eurer Schule eintrifft. Achtet während ihr wartet darauf, dass ihr euch nicht in Gefahr begebt, und warnt auch andere Kinder und Erwachsene vor dem Feuer. Die Feuerwehr freut sich üb- rigens, wenn ihr euch an den Straßenrand stellt und winkt. So zeigt ihr den Feuerwehrleuten den Weg, sodass diese noch schneller zum Feuer ﬁnden. Aber stellt euch bitte nur auf den Gehweg und nicht auf die Straße. Mit diesem wichtigen Schritt, dem Absetzen des Notrufes, leistet ihr bereits unglaublich wichtige Hil- fe. Denn wenn ihr keine Hilfe holt, dann würde der Schuppen niederbrennen und das Feuer vielleicht noch andere Menschen oder Gegenstände gefähr- den. Somit werdet ihr zum echten Lebensretter! Übrigens, unter der Nummer 110 könnt ihr die Po- lizei rufen, falls ihr diese mal benötigt. Sollte euch diese Nummer einmal nicht einfallen, ist das über- haupt kein Problem! Auch über die 112 könnt ihr jederzeit die Polizei verständigen, die Disponenten in der Leitstelle helfen euch hierbei immer weiter! 32

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.6 Wer kommt helfen? Nun wisst ihr, wie ihr euch im Notfall grundlegend verhalten müsst und wie ihr Hilfe holen könnt. Aber wer sind diese „Retter in der Not“? Wer kommt ei- gentlich, wenn ihr den Notruf wählt? In Deutschland gibt es mehrere „Vereine“ und Or- ganisationen, die bei Notfällen zum Einsatz kom- men können. Deren grundlegende Einteilung sowie einige Vertreter dieser „Retter in der Not“ möchte ich euch auf den folgenden Seiten nun vorstellen. 1.6.1 Die Feuerwehr Wenn ihr an die Notrufnummer „112“ denkt, seht ihr vor euren Augen vermutlich zuerst die roten Autos mit den blauen Blinklichtern vorbeiﬂitzen. Klar, die Feuerwehr ist wohl der bekannteste Ver- treter der Lebensretter, die euch im Notfall zur Hilfe eilen. 34

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wie viele Dinge hat sich auch die Feuerwehr in den letzten Jahren verändert und schnell weiter- entwickelt. Ihre Aufgaben sind jedoch seit langer Zeit dieselben: Retten – Löschen – Bergen – Schützen! Die Feuerwehr kommt nicht nur, wenn es brennt. Den Großteil der Feuerwehreinsätze heutzutage stellt nicht das Löschen eines Brandes dar, son- dern die Tätigkeiten der technischen Hilfeleistung. Was ist das denn? Dazu zählt zum Beispiel das Befreien einer verletzten Person aus einem ver- unfallten Auto, das Beseitigen von dicken Bäu- men, wenn diese nach einem Sturm auf die Stra- ße gestürzt sind oder auch das Entfernen einer rutschigen Ölspur auf der Straße. Geborgen werden vor allem Gegenstände oder verstorbene Personen. Zur wichtigen Aufgabe „Retten“ zählt zum Beispiel das Befreien von Per- sonen aus einem brennenden Gebäude oder auch die Rettung einer Katze von einem Baum. Hinter der Aufgabe „Schützen“ verbergen sich vor allem Tätigkeiten des vorbeugenden Brandschut- zes. Unter vorbeugenden Brandschutz versteht man all die Maßnahmen, welche die Entstehung 35

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses eines Brandes verhindern oder eindämmen sol- len. Hierunter zählen unter anderem verschiedene bauliche Maßnahmen in Gebäuden, wie zum Bei- spiel Rauchschutztüren oder auch die Fluchtwege, welche ihr später noch kennenlernen werdet. Feuerwehr ist jedoch nicht gleich Feuerwehr. Auch wenn die Einsatzkräfte der Feuerwehr alle den glei- chen Aufgaben nachgehen, so unterscheidet man doch einige Arten von Feuerwehren. Die bekanntesten sind wohl die Berufsfeuerwehr und die freiwillige Feuerwehr. Die Retter der Berufs- feuerwehr üben ihre Tätigkeit berufsmäßig aus. Sie bekommen für ihren Dienst eine bestimmte Menge Geld und verdienen sozusagen ihre Brötchen mit der Arbeit in der Berufsfeuerwehr. Die Einsatzkräf- te einer freiwilligen Feuerwehr führen ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Das heißt, sie verlangen für die Tätigkeit in der Feuerwehr kein Geld und retten, löschen, bergen und schützen auch neben ihrem Beruf, also in der Freizeit. 36

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.6.2 Der Rettungsdienst Der Rettungsdienst wird immer dann benötigt, wenn die Gesundheit von Menschen in Gefahr ist. Also zum Beispiel dann, wenn jemand beim Fahr- radfahren gestürzt ist, ein Autounfall passiert ist oder jemand an einer schweren Krankheit leidet. Der Rettungsdienst hilft also Menschen, die schwer krank oder verletzt sind. Die Aufgabe des Rettungsdienstes ist, den Ge- sundheitszustand von erkrankten und verletz- ten Personen zu beurteilen. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes übernehmen dann die Erstver- sorgung des Patienten und transportieren diesen anschließend in ein Krankenhaus. Als Patient be- zeichnet man all die Menschen, die wegen einer Krankheit oder Verletzung medizinisch behandelt werden müssen. Zum Rettungsdienst gehören drei wesentliche Fahrzeuge, welche ich euch kurz beschreiben möchte. 41

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Der Krankentransportwagen transportiert kranke Menschen von einem Krankenhaus in ein anderes oder bringt Patienten von ihrer Wohnung in eine Arztpraxis. Der Rettungstransportwagen wird zu Not- fällen gerufen und versorgt verletzte oder schwer kranke Patienten. Das Notarzteinsatzfahrzeug transportiert ei- nen Notarzt zur Einsatzstelle. Die Einsatzkräfte der anderen beiden Fahrzeuge sind nämlich keine Ärzte. Der Notarzt kann dem Patienten, zusammen Vor einer Spritze braucht man keine Angst zu haben. Der kleine Pieks ist oftmals notwendig, um Schmerzen zu lindern oder eine Krankheit zu heilen! 42

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses mit den Kollegen des Rettungstransportwagens, auf viele weitere Arten helfen. Er darf auch noch mehr Medikamente verabreichen als die Kollegen des Rettungstransportwagens. Auch den Rettungsdienst könnt ihr über die Notruf- nummer 112 rufen! Der Rettungsdienst wird in Deutschland von ver- schiedenen sogenannten Hilfsorganisationen be- trieben. Vielleicht habt ihr deren Aufkleber schon einmal auf den Rettungswagen in eurer Gegend gesehen? Neben dem Malteser Hilfsdienst, dem Deutschen Roten Kreuz oder der Johanniter Un- fallhilfe gibt es noch viele andere Organisationen. Auch die Feuerwehr betreibt in einigen Städten ei- gene Rettungswagen. 43

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.6.3 Die Polizei Auch die blauen oder grünen Autos der Polizei habt ihr sicherlich schon oft durch die Straßen ﬂitzen se- hen. Die Gesetzeshüter sorgen für den Schutz der öffentlichen Sicherheit und für Ordnung. Sie sorgen im Rahmen dieser Aufgabe auch für die Verfolgung und Verhütung von Straftaten. Bei der Polizei gibt es noch verschiedene Einsatzgruppen und spezia- lisierte Einheiten, wie zum Beispiel die Polizeihun- deführer. Die Polizei sorgt dafür, dass Regeln und Gesetze eingehalten werden. Wenn jemand gegen diese Regeln und Gesetze verstößt, wird er verhaftet und seiner gerechten Strafe zugeführt. Die Polizei sorgt also für Recht und Ordnung und legt ﬁesen Ver- brechern das Handwerk. Gleichzeitig hilft sie auch, wenn Dinge gestohlen wurden oder Personen ver- misst werden. Euren „Freund und Helfer“, also die Polizei, er- reicht ihr unter der „110“. Auch über die Notruf- nummer „112“ könnt ihr im Notfall die Polizei alarmieren. 44

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 1.6.4 Weitere Lebensretter Neben den bereits erwähnten und sicherlich be- kannten Lebensrettern möchte ich euch noch kurz ein paar wichtige andere Lebensretter vorstellen. Die Bergwacht ﬁndet ihr in Gebieten mit hohen Bergen und Gebirgszügen. Die Einsatzkräfte der Bergwacht sind darauf spezialisiert, verletzte Per- sonen aus schwindelerregender Höhe zu retten. Also zum Beispiel dann, wenn diese bei einer Wan- derung gestürzt sind und nicht mehr selbstständig laufen können. Die Wasserwacht besteht, wie die Bergwacht, ebenfalls aus spezialisierten Einsatzkräften. Diese sind dafür ausgebildet, Menschen aus dem Was- ser zu retten. Eine Wasserwacht ﬁndet man nicht nur am Meer, sondern auch in Städten und Orten, die an Flüssen und Seen liegen. Häuﬁg sieht man die Lebensretter der Wasserwacht auch in öffentlichen Freibädern und Schwimmhal- len, um Gefahren bei Badeunfällen zu verhindern sowie Verletzte und Erkrankte zu versorgen. 45

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2. Der Brand Im letzten Kapitel habt ihr schon viele Grundlagen zu den Themen „Feuer“, „Brandschutz“ und „Not- fälle“ gelernt. In diesem Kapitel dreht sich nun alles rund um das Feuer, genauer gesagt um den Brand. Ihr erfahrt, wie ihr euch verhalten müsst, wenn zum Beispiel in eurer Schule plötzlich der Feueralarm ertönt, wie ein Feuer überhaupt entsteht und auch wie man im Notfall euch und anderen Menschen helfen kann. Außerdem werdet ihr einige Warn- einrichtungen kennenlernen, die im Notfall echte Lebensretter sein können. Natürlich ist es wichtig zu wissen, wie man bei einem Brandausbruch handeln muss. Ebenfalls sehr wichtig ist es, dass es gar nicht erst zu die- sem Ernstfall kommt. Deshalb geht es auf den fol- genden Seiten auch darum, einem Brand vorzu- beugen, und um den richtigen Umgang mit Feuer und offenem Licht. Nach diesem Kapitel seid ihr echte Proﬁs der Brandschutzerziehung … viel Spaß! 48

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Das Verbrennungsdreieck Ein Feuer braucht genau drei Dinge, damit es sich entzünden und weiterbrennen kann. Diese drei Dinge, welche ihr gleich kennenlernt, beeinﬂussen das Feuer und werden zur besseren Anschaulich- keit gerne als sogenanntes „Verbrennungsdreieck“ dargestellt. Überlegen wir einmal gemeinsam: Was brauchen wir, um ein Feuer zu entzünden? 1. Brennbarer Stoff Klar, um ein Feuer zu machen, benötigt man na- türlich irgendeinen Stoff, der brennen kann, also irgendein brennbares Material. Genau genommen kann eigentlich fast jeder Ge- genstand brennen, aber nicht alles lässt sich gleich gut anzünden. 50

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Damit ein Feuer auch richtig lodern kann, braucht es natürlich reichlich brennbares Material. Dieses Buch, welches ihr gerade in den Händen haltet, wird sicherlich schnell anfangen zu brennen, denn Papier entzündet sich schon allein durch die Flam- me eines Streichholzes. Allerdings wird das Feuer nicht lange lodern, da die Seiten in diesem Buch schnell abbrennen werden. Wenn man nun aber an ein Haus voller Holzmöbel oder gar an einen Wald denkt, so kann man sich gut vorstellen, wie groß ein hier entstandenes Feu- er werden kann. Der erste Teil des „Verbrennungsdreiecks“ ist also der brennbare Stoff. Allein ein Blatt Papier macht allerdings noch kein Feuer. 52

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3. Sauerstoff Den dritten Bestandteil einer Verbrennung ﬁnden wir überall um uns herum. Wir atmen ihn täglich ein, und genau wie das Feuer brauchen wir diesen „Stoff“ zum Überleben. Gemeint ist natürlich der Sauerstoff, welcher sich überall in unserer Umgebungsluft beﬁndet. Die Luft, die wir ein- und ausatmen, besteht übri- gens nur zu ca. 21% aus Sauerstoff. Damit eine Verbrennung stattﬁnden kann, benötigt man Sau- erstoff. Das Feuer verbraucht diesen dabei und wandelt ihn in Kohlenstoffmonoxid und Kohlen- stoffdioxid um, zwei Gase, welche für Menschen lebensbedrohlich sind und beim Einatmen zum Er- sticken führen können. 55

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2. Du möchtest eine Kerze löschen, indem du einen Behälter über sie stülpst und das Feuer erstickst. Mit welchem Gegenstand erlischt die Flamme am schnellsten? a) Leerer Wassereimer b) Leerer Papierkorb c) Leeres Wasserglas 3. Ein Grundstücksbesitzer entdeckt eines Ta- ges leichten Rauch, der aus der Tür seines Schuppens qualmt. Erschrocken rennt er zum Schuppen und öffnet die Tür. Was wird wahrscheinlich infolgedessen passieren? a) Durch die frische Luft, die hineinströmt, wird das Feuer ausgeblasen b) Durch die offene Tür strömen Luft und der dar- in enthaltene Sauerstoff in den Schuppen, wel- ches das Feuer weiter entfachen kann c) Es passiert gar nichts weiter 61

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2.2 Brandheiß und brandgefährlich Nun habt ihr schon viel über das Feuer, Brände und die Entstehung der lodernden Flammen ge- lernt. Auch habe ich euch schon oft erklärt, wie ge- fährlich Feuer sein kann. Aber was macht Feuer eigentlich so gefährlich und wie kann man sich vor diesen Gefahren schützen? Dies möchte ich euch im Folgenden etwas näher erklären. 1. Heiße Flammen Ein Feuer ist eine Verbrennung. Bei einer Verbren- nung wird viel Energie freigesetzt, vor allem in Form von Hitze. Wie heiß ein Feuer wird, hängt davon ab, was genau eigentlich brennt. Auch entwickeln gro- ße Brände, wie ein Wohnhausbrand, natürlich viel mehr Hitze als ein kleines Lagerfeuer. Die Flammen können beim Men- schen schwere Verbrennungen hervorrufen. Die leichteste Form der Verbrennung kennt ihr be- stimmt schon, den Sonnenbrand. Dieser entsteht nicht durch ein Feuer, sondern durch die Einwir- 62

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Auch wenn diese dicke Jacke sicherlich im Winter schön warmhält, so ist sie keinesfalls als Schutzkleidung vor Flammen geeignet. Die Stoffe, aus welchen die Jacke hergestellt wurde, fangen ab bestimmten Temperaturen ebenfalls an zu brennen. kung der Sonne. Schwerere Verbrennungen führen zu einem erheblichen Schaden der Haut sowie zu starken Schmerzen und können lebensgefährlich sein. Als besten Schutz vor den heißen Flammen und schweren Verbrennungen gilt also: Abstand hal- ten! Haltet euch von den heißen Flammen fern und spielt nicht mit ihnen! Verlasst euch auch nicht auf den Schutz eurer Kleidung, da diese natürlich auch anfangen kann zu brennen. 63

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2. Giftiger Rauch Die größte Gefahr, zum Beispiel bei einem Wohn- hausbrand, geht aber vom giftigen Rauch aus. Bis zu 90% aller Brandtoten sterben nicht durch die direkte Einwirkung der heißen Flammen, sondern am Brandrauch. Wenn Materialien ver- brennen, wie zum Bei- spiel ein Schrank aus Holz, entstehen giftige und heiße Gase. Diese sind auch im dunklen Rauch enthalten, der bei einem Feuer auf- steigt. Je nachdem was genau verbrennt, sind im Brandrauch unter- schiedliche giftige Stoffe enthalten. Brandrauch ist also ein Gemisch aus giftigen Gasen. Im Rauch ist allerdings kein Sauerstoff mehr enthalten, den un- ser Körper dringend zum Leben braucht. Atmet ein Mensch also den giftigen Brandrauch ein, genügen schon wenige Atemzüge, bis die Person bewusst- los wird. Die betroffenen Menschen können also im schlimmsten Fall am Brandrauch ersticken. So faszinierend die lodernden Flammen auch sein können, Feuer und Rauch können lebens- gefährlich sein! 65

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Auch vor dem giftigen dunklen Rauch schützt man sich am besten, indem man Abstand hält. Denn wie bereits erwähnt, ist im dicken Rauch kein Sauerstoff enthalten, den wir dringend zum Leben benötigen. Auch ein feuchtes Tuch vor dem Mund schützt euch nicht wirksam vor den gefährlichen und giftigen Gasen im Brandrauch! Ein wirksamer vorbeugender Schutz, um über- haupt gar nicht erst vom dicken Rauch überrascht zu werden, sind Rauchmelder. Dazu erfahrt ihr später mehr. 3. Ausbreitung Ein kleines Feuer kann sich unter bestimmten Be- dingungen, wie zum Beispiel trockenem Wetter mit heißen Winden, rasant und gefährlich ausbreiten. Vor allem Feuer auf Wiesen, Feldern und in Wäl- dern können sehr hohe Geschwindigkeiten entwi- ckeln, vor denen man nicht wegrennen kann. Auch hier gilt: Halte genug Abstand zum Feuer! 66

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Lüftungsschlitze an elektrischen Geräten sorgen dafür, dass diese nicht über hitzen und brennen. Es ist wichtig, diese Lüftungsschlitze nicht zu ver- decken, zum Beispiel mit einer Zeitschrift oder ab- gelegter Kleidung. Wenn die Lüftungsschlitze ver- deckt sind, kann das Gerät anfangen zu brennen. Elektrische Geräte, wie zum Beispiel ein Fernse- her, können auch mal kaputtgehen und einen so- genannten Kurzschluss verursachen. Dabei ﬂießt unkontrolliert Strom, welcher ein Feuer verursa- chen kann. Darum solltet ihr eingeschaltete elek- trische Geräte, wie Fernseher und Radio, niemals unbeaufsichtigt lassen. 71

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2. Lebensretter in den eigenen vier Wänden! Wenn ihr mal einen echten Lebensretter sehen wollt, müsst ihr meistens gar nicht lange suchen. Den Lebensretter, den ich meine, ﬁndet man mitt- lerweile in fast allen Haushalten. In Deutschland ist es sogar Pﬂicht, diese Lebensretter im Schlaf- und Kinderzimmer sowie einigen anderen Räumen zu installieren. Na, wisst ihr, wen ich meine? Noch nicht? Dann gebe ich euch noch ein paar Tipps! Dieser Lebensretter warnt euch vor einer tödlichen Gefahr, welche ein Feuer mit sich bringt. Er wacht, wenn alle schlafen, und gibt sofort Alarm, wenn er Brandrauch sieht. Dann meldet er sich mit einem lauten „PIIIIIIIIEP“. Ihr habt es mittlerweile sicherlich erraten. Die Rede ist von einem Rauchmelder, dem kleinen Alltags- helden, der meistens still und friedlich an unseren Zimmerdecken auf uns aufpasst. 73

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2.4 Was tun, wenn es brennt? So, nun aber genug der Vorworte und allgemeinen Beschreibungen. Ihr habt ja schon einige Dinge ge- lernt, die man im Notfall beachten muss. Ihr wisst, dass man sich selbst und andere nicht weiter in Gefahr bringen darf. Ihr habt auch schon gelernt, wie man Hilfe holt und einen Notruf ab- setzt. Aber was tun, wenn dicker Rauch den Weg versperrt? Wie reagiert man richtig, wenn das Feu- er den einzigen Fluchtweg blockiert, und was gibt es bei einem Feueralarm in der Schule eigentlich zu beachten? All diese Fragen möchte ich euch gleich ausführ- lich beantworten. Auch wenn es ein paar Unterschiede darin gibt, wie ihr euch verhalten sollt, je nachdem wo es brennt, sind die Grundsätze aber immer gleich! Diese kennt ihr bereits als die 4 goldenen Regeln im Notfall. 78

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2.4.1 Es brennt bei euch zuhause Zu Beginn dieses Abschnitts möchte ich euch zu einem kleinen Gedankenspiel einladen. Stellt euch Folgendes vor: An einem Mittwochnachmittag sitzt ihr allein in eu- rem Zimmer. Eure Eltern sind vor ungefähr 15 Mi- nuten zum Einkaufen gefahren. Als ihr gerade über euren Mathehausaufgaben grübelt und euer Kopf schon fast zu qualmen beginnt, bemerkt ihr plötzlich einen merkwürdigen Geruch. „Hier riecht es doch irgendwie … verbrannt!“ Oh weh, brennt es etwa? Schnell lauft ihr zu eurer Zimmertür und öffnet diese. Oh Schreck! Als ihr die Tür öff- net, dringen euch feine Rauch- schwaden entgegen. Der Flur ist verraucht, scheinbar brennt es irgendwo in der Küche! Was also tun? Giftiger Rauch versperrt euch den Weg! 80

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Diese beispielhafte Situation soll euch vor Augen führen, wie man sich bei einem Brand in einem Ge- bäude verhalten soll. Wie ihr bereits wisst, ist der Brandrauch sehr giftig und darf auf keinen Fall eingeatmet werden! Also schließt schnell die Tür! Als Nächstes müsst ihr die Feuerwehr rufen. Falls ihr kein Telefon habt, geht zum Fenster, ruft laut „Hilfe, Feuer!“, winkt und macht irgendwie auf euch aufmerksam. Versucht auf keinen Fall durch den Rauch nach draußen zu gelangen, denn schon we- nige Atemzüge reichen aus und ihr sackt bewusst- los auf den Boden. Wenn ihr Handtücher, Jacken oder Ähnliches zur Hand habt, legt diese vor den Türspalt, damit hier kein Rauch durchdrin- gen kann. Am bes- ten funktioniert dies, wenn ihr diese vor- her nass macht. Lauft aber auf keinen Fall in den Rauch! Die Tücher verhindern, dass der Rauch unter der Tür durchdringt. 81

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Nutzt auf keinen Fall Fahrstühle, sondern nur Trep- pen, denn diese Fahrstühle/Aufzüge können bei Feuer eine tödliche Falle sein, da sie stecken- und die Türen geschlossen bleiben können. Sollte euch einmal nichts anderes übrigbleiben, als durch den Rauch zu ﬂiehen, kriecht immer auf dem Boden entlang. Der warme giftige Rauch steigt nach oben und sammelt sich zuerst unter der Decke. Wenn die Feuerwehr zu euch kommt, bringt sie manchmal sogenannte „Brandﬂuchthauben“ mit. Diese könnt ihr auf den Bildern unten sehen. Diese Brandﬂucht- hauben werden ein- fach über den Kopf gezogen und sind eine Art Atemmas- ke. Sie schützen euch ein wenig vor den giftigen Stof- fen im Rauch, sind aber auch nur eine Notfalllösung. 83

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2.4.2 Es brennt in einem öffentlichen Gebäude In einem öffentlichen Gebäude, wie zum Beispiel der Bibliothek, gibt es keine Unterschiede, wie ihr euch beim Brand verhalten solltet. Wenn ihr vom Rauch eingeschlossen seid und die Fluchtwege versperrt sind, sucht ebenfalls ein Fenster auf und verschließt alle Türen. Solltet ihr ein Feuer in einem Zimmer entdecken und die Fluchtwege sind frei, schließt ihr nach Verlassen des Raumes die Tür. Sofern möglich schließt ihr alle Fenster, warnt andere und ﬂüch- tet dann nach draußen. Nutzt dabei auf keinen Fall Aufzüge. Bei Feuer in einem Gebäude dürfen nur die Trep- pen ins Freie verwendet werden! Das habt ihr auch schon im vorherigen Abschnitt gelernt. In öffentlichen Gebäuden, auch in eurer Schule, gibt es dennoch eine Besonderheit. Die meisten dieser Gebäude besitzen eine Brand- meldeanlage und/oder einen Hausnotruf. 86

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Was macht eine Brandmeldeanlage? Eine Brandmeldeanlage meldet Feuer oder giftige Gase in einem Gebäude. Entdeckt eine Brandmel- deanlage ein Feuer, zum Beispiel weil die Rauch- melder den Qualm bemerkt haben, gibt sie einen Alarm. Dann sind alle Menschen in einem Gebäu- de gewarnt und wissen: „Es brennt!“ So können sich alle schnell in Sicherheit bringen, bevor das Feuer die Fluchtwege versperren und sich aus- weiten kann. Aber eine Brandmeldeanlage kann noch viel mehr! Sie ist ein wahrer Superheld! Dieser Kasten ist das Herzstück der Brandmeldeanlage, die sogenannte Brand- meldezentrale. Hier kann die Feuerwehr sehen, wo genau es brennt. 87

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Manche Brandmeldeanlagen leiten den Alarm so- fort an die Feuerwehrleitstelle weiter. Diese kann dann die Feuerwehr schicken, ohne dass jemand erst die 112 wählen muss! So wird lebensrettende Zeit gewonnen. Entdeckt eine Brandmeldeanlage das Feuer nicht von selbst, könnt auch ihr den Alarm auslösen. Hierfür gibt es sogenannte „Handdruckmelder“. Ihr erkennt sie an den roten Kästen, welche an eini- gen Wänden hängen. Wenn ihr eine Gefahr, zum Beispiel ein Feuer, ent- deckt, müsst ihr zuerst die Scheibe vor dem Knopf einschlagen. Handdruckmelder Hausalarm Handdruckmelder Feueralarm (über Brandmeldeanlage) 88

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Dafür nehmt ihr am besten euren Schuh. Abschlie- ßend müsst ihr noch auf den Knopf drücken und der Alarm geht los. Aber Achtung! Der Alarm darf nur im Notfall ausgelöst werden! Ein „Notrufmiss- brauch“ ist straf- bar und verhin- dert, dass die Lebensretter dann im „richtigen“ Not- fall oder Brand schnell zur Hilfe kommen können! Dieser Rauchmelder ist direkt mit der Brand- meldeanlage verbunden. Entdeckt er nun Qualm, schlägt die Brandmeldeanlage sofort Alarm. Einige Brandmel- deanlagen kön- nen sogar noch mehr! In manchen Gebäuden beﬁnden sich auch verschiedene Löschanlagen. Der bekannteste Vertreter dieser Löschanlagen ist sicherlich die „Sprinkleranlage“. Über viele kleine Düsen an der Decke wird bei einem Feuer schnell Wasser im Raum verteilt, um die Flammen zu lö- schen, ähnlich einem Regenwetter. Die Sprinkler- anlagen werden durch die sich im Raum entwi- ckelnde Hitze ausgelöst. 89

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 2.4.3 Es brennt in der Schule Wenn ihr ein Feuer in der Schule entdeckt, handelt ihr genauso wie zuvor beschrieben. Auch hier gibt es aber eine Besonderheit! Wenn ihr in der Klasse sitzt und der Feueralarm schrillt, hört ihr genau auf die Anweisungen der Lehrerin oder des Lehrers! Folgende Punkte solltet ihr auf jeden Fall beachten: 1. Nehmt keine unnötigen Sachen mit (z. B. schwere Schulranzen). 2. Schließt alle Fenster. 3. Folgt der Lehrerin oder dem Lehrer. 4. Schließt alle Türen hinter euch. 5. Bleibt zusammen. 6. Sammelt euch beim Sammelplatz (einfach der Lehrerin oder dem Lehrer nach). 7. Verlasst den Sammelplatz nicht, bis die Feuer- wehr oder weitere Hilfe kommt. 8. Meldet eurem Lehrer, falls ihr bemerkt, dass ein Schüler fehlt. 92

©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Alles verstanden? Stelle dein Wissen auf den Prüfstand! Folgende Fragen kannst du nach Kapitel 2.4 beantworten! 1. Als du eines Abends allein in deinem Zimmer sitzt, bemerkst du auf einmal Brandgeruch. Als du deine Zimmertür öffnest, siehst du dicken Qualm. Was musst du jetzt tun? a) Ich schließe die Tür und versuche den Türspalt zu verstopfen b) Ich rufe Hilfe. Wenn möglich gehe ich an ein Fenster c) Antwort a und b sind richtig 2. Du sitzt in deiner Klasse im Unterricht. Plötzlich ertönt der Feueralarm. Was solltest du jetzt tun? a) Ich verlasse das Gebäude und gehe nach Hause b) Wir gehen gemeinsam über die Notausgänge zum Sammelplatz c) Ich packe alle Dinge auf meinem Tisch wieder zurück in den Rucksack und gehe nach draußen 94

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Brennbares Material entziehen Es ist gar nicht so leicht, einem Feuer den „Nähr- boden“, also das brennbare Material zu entziehen. Bei großen Waldbränden legt die Feuerwehr so- genannte „Wundstreifen“ oder auch „Brandschnei- sen“ an. Das sind trockene Flächen, auf welchen alles brennbare Material entfernt wurde. Hier hat die Feuerwehr also zum Beispiel alle Bäume gefällt oder hohes Gras bereits kontrolliert abgebrannt. Nun kennt ihr verschiedene Löschmethoden. Wel- ches Feuer mit welchem Mittel gelöscht werden kann, hängt von dessen „Brandklasse“ ab, welche ich euch im Folgenden erklären möchte. Anlegen einer Brandschneise. 101

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Brandklassen Feuer ist nicht gleich Feuer! Es macht einen gro- ßen Unterschied, ob ein Stapel Papier, ein Holz- haus oder ein Kanister mit Benzin brennt. Alle brennbaren Stoffe teilt man in verschiedene Brandklassen ein. Die Brandklassen unterschei- den sich darin, wie genau das Feuer brennt und wie es gelöscht werden kann. Brandklasse A – Brände von festen Stoffen Zur Brandklasse A zählen alle festen Stoffe. Dazu gehören zum Beispiel Papier, Holz oder auch Klei- dungsstücke. Feste Stoffe können auf alle erdenkliche Arten ge- löscht werden. Sie können mit Wasser abgekühlt werden oder mit Sand, Pulver sowie Schaum er- stickt werden. 102

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Brandklasse F – Brände von Speiseölen/-fetten Genau wie ich esst ihr bestimmt auch gerne Pom- mes. In der Fritteuse, in welcher Pommes zuberei- tet werden, ist ein Speiseöl oder bestimmtes Fett. Dieses wird erhitzt, um die Pommes so wunderbar knusprig zu frittieren. Öle oder Fette, wie zum Beispiel in der Fritteuse, können sich aber auch entzünden. Hier darf man auf keinen Fall Was- ser zum Löschen be- nutzen, da dann eine große Stichﬂamme entsteht! Für Fettbrände eignet sich am besten eine Löschdecke oder spe- zielle Feuerlöscher, um das Feuer zu ersti- cken. Auch ein Topfde- ckel, welcher schnell auf die Fritteuse gelegt wird, kann das Feuer ersticken. 106 In dieser Fritteuse beﬁndet sich heißes Pﬂanzenfett.

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zeigt euch Diese Tabelle die Brandklassen mit ihren typischen Vertretern und Löschmitteln. Diese Tabelle zeigt euch noch mal die Brandklassen mit ihren typischen Vertretern und Löschmitteln. Brandklasse Definition nochmal Beispiele Löschmittel Holz, Papier, Kohle, Kunststoffe Wasser, Schaum, ABC-Pulver, Löschgase, Löschdecke Schaum, ABC- Pulver, BC- Pulver, CO2 © N e c k a r - V e r l a g G M B H z u r N u t z u n g d e s e S q u i r r e l - K u r s e s Brände fester Stoffe (Glut- + Flammenbildung) Brände flüssiger oder flüssig werdender Stoffe (Flammenbildung) Brände von Gasen (Flammenbildung) Brände von Metallen (Glut- +Flammenbildung) Brände von Speiseölen/-fetten (Flammenbildung) Benzin, Ethanol, Teer, Wachse Acetylen, Wasserstoff, Erdgas, Propan Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium Speiseöle, Speisefette (Rapsöl) ABC-Pulver, BC- Pulver, CO2 Metallbrandpulver (D-Pulver), Sand Fettbrandlöscher, Pulver-Löscher, Löschdecke A B C D F 1 0 9

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3. Erste Hilfe 3.1 Warum jeder helfen kann Nun wisst ihr schon viel über die Grundlagen der Brandschutzerziehung sowie das Verhalten im Brandfall. Mit den Tipps und Verhaltensregeln der letzten Kapitel könnt ihr so im Notfall nicht nur euer Leben, sondern möglicherweise auch das von je- mand anderem retten. Neben dem Brand gibt es aber auch noch andere Notfälle, die euch im All- tag, in der Schule oder auch zuhause begegnen können. Gemeint sind medizinische Notfälle, also die Situationen, bei denen die menschliche Ge- sundheit durch Verletzungen oder Erkrankungen gefährdet wird. Verletzte und erkrankte Personen, die behandelt werden müssen, nennt man auch Patienten. Hier ein paar Beispiele eines medizini- schen Notfalls: ● Ein Mann hat sich mit einer Säge in den Unter- arm geschnitten, welcher jetzt stark aus einer Wunde blutet ● Eine Frau liegt bewusstlos auf der Straße ● Ein Kind ist mit dem Fahrrad gestürzt und hat sich am Kopf verletzt 113

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses ● Beim Grillen mit einem Gasgrill entstand eine Stichﬂamme, welche einem Mann schwere Ver- brennungen im Gesicht zugefügt hat Die Maßnahmen der Ersten Hilfe beschäftigen sich damit, wie man verletzten und erkrankten Perso- nen helfen kann, wie man Wunden versorgt und das Überleben der Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sichert. Schon mit kleinen Handlungen könnt ihr Großes bewirken und dem Patienten das Leben retten. Als Ersthelfer könnt ihr eigentlich keine Fehler machen. Der einzige Fehler, den ihr machen könnt, wäre es nichts zu tun. Bereits mit dem Absetzen des Notru- fes, wie ihr es im Kapitel „Der Notruf“ gelernt habt, könnt ihr dem Patienten wirklich helfen und das Le- ben retten. Egal, ob ein Mensch sich geschnitten, eine Kopf- verletzung erlitten hat oder bewusstlos ist. Scheut euch nicht, zu helfen und auf den Hilfsbedürftigen zuzugehen. Denn ihr macht den Unterschied – den Unterschied, ob dieser Mensch möglicherweise weiterleben kann oder nicht. 114

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.2 Die Rettungskette Damit ihr euch immer merken könnt, wann bei ei- nem Notfall was passieren muss, gibt es eine su- per Merkhilfe. Diese Merkhilfe nennt man „Die Ret- tungskette“. Dabei geht es nicht um eine richtige Kette aus Eisen, mit der man etwas sichern kann, sondern um Handlungen. Handlungen, die ineinandergreifen, genauso wie Kettenglieder. Das heißt, wenn die erste Handlung nicht ausgeführt wird, kommt es nicht zur nächsten und erst recht nicht zur übernächsten. Sofortmaßnahmen Erste Hilfe Krankenhaus Notruf Rettungsdienst Rettungs- Notruf Die fünf Kettenglieder sind: 1. Sofortmaßnahmen 2. Der Notruf 3. Erste Hilfe 4. Rettungsdienst 5. Krankenhaus 115

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Sofortmaßnahmen Das erste und wichtigste Kettenglied heißt „So- fortmaßnahmen“. Damit sind alle Maßnahmen ge- meint, welche mit dem sofortigen Erkennen oder dem Wahrnehmen von Bränden oder Notfällen ver- bunden sind. Als Allererstes müsst ihr euch immer fragen: „Ist die Situation für mich sicher?“ Ihr könnt anderen Menschen in einem Notfall nur dann helfen, wenn ihr euch nicht selbst in Gefahr bringt. Das bedeutet, eine Gefahr oder Notfälle zunächst zu erkennen und mögliche Gefahren für euch und andere wahrzunehmen. Ist eine Straße in der Nähe? Können da Autos fah- ren? Könnte es sich hier auch um ein Verbrechen handeln und der Täter noch in der Nähe sein? Gibt es hier gefährliche Stoffe oder Gegenstände? Wenn ihr darüber nachdenkt, ob hier eine Gefah- rensituation vorliegt, ist das schon die erste So- fortmaßnahme. Auch das Verlassen eines gefährli- chen Bereichs gehört dazu. So wie ihr im letzten Kapitel gelernt habt, gibt es Bereiche, die man schnell verlassen muss. Wenn ihr einen gefährlichen Bereich verlasst, achtet auch 116

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses auf andere Menschen und begebt euch schnell, aber besonnen in Sicherheit. In manchen Gefahrensituationen könnt ihr auch selbst dazu beitragen, dass andere Menschen vor den Gefahren gewarnt werden. Bei Unfällen im Straßenverkehr wird die Unfall- stelle mit einem Warndreieck abgesichert. So wer- den andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig vor der Gefahr gewarnt. Sogar bei den Proﬁs der Feuer- wehr, der Polizei und dem Rettungsdienst könnt ihr das sehen. Mit ihrem Blaulicht und den blinken- den Warnlichtern sichern sie Verkehrsunfälle und andere Gefahrensituationen, sodass Unbeteiligte frühzeitig gewarnt werden können. Mit Warndreiecken kann man Verkehrs- teilnehmer vor Gefahren warnen. 117

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwegs seid, kann es natürlich auch passieren, dass ihr zu einem Unfall kommt. Stellt euch doch mal vor, wenn ihr wie je- den Morgen mit euren Schulkameraden mit dem Fahrrad in die Schule fahrt. Als ihr an diesem Mor- gen an eurer Schule ankommt, seht ihr schon aus einiger Entfernung jemanden auf dem Fußweg vor eurer Schule liegen. Als „Lebensretter“ wisst ihr sofort, Regel Nummer 1: Ruhe bewahren! Auf dem Weg zur Unfallstelle versucht ihr euch ei- nen „Überblick“ über die Gefahr zu schaffen. Hier- bei könnt ihr feststellen, dass es sich bei der Per- son um ein Mädchen in eurem Alter handelt. Etwas entfernt liegt ein Fahrrad. Wahrscheinlich ist sie gestürzt und hat sich dabei verletzt. Gefährlich ist, dass sie direkt hinter einer Kurve liegt und auf dem Fußweg noch andere Menschen fahren. Um ande- re Menschen vor der Gefahrensituation zu schüt- zen, solltet ihr vor der Kurve durch ein Warndreieck auf die Unfallstelle aufmerksam machen. Wenn ihr kein Warndreieck habt, könnt ihr auch einen anderen Helfer bitten, an einer bestimmten Stelle vor dem Unfall zu warnen. 118

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Notruf Das zweite Kettenglied ist der Notruf. Den Notruf solltet ihr erst absetzen, wenn ihr sicher seid, dass euch selbst und anderen Menschen keine Gefahr mehr droht. Über den Notruf habt ihr ja schon viel gelernt. Hier geht es wieder darum, möglichst schnell und kon- kret die „5 W’s“ zu beantworten. Der Notruf ist sehr wichtig! Wenn er nicht abgesetzt wird, können keine weiteren Glieder der Rettungs- kette hinzukommen. Durch den Notruf ist es möglich, dass die Rettungs- kräfte informiert werden und sich auf den Weg zum Unfallort machen. Wie ihr den Notruf absetzt, habt ihr im Kapitel „Der Notruf“, gelernt. 119

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Krankenhaus Das letzte Glied der Kette ist das Krankenhaus. Das Krankenhaus ist ein Ort, an dem man sich um die Gesundheit von Menschen kümmert. Dieser Ort ist so ein bisschen wie die Praxis eures Kinder- arztes, nur viel größer. Dort gibt es sehr viele Ärzte, sehr viele Krankenschwestern und noch mehr Pa- tienten. In einem Krankenhaus werden Patienten oft auch über mehrere Tage hinweg versorgt und müssen über Nacht dort bleiben, bis sie wieder ge- sund sind. Erst wenn das verletzte Mädchen im Krankenhaus angekommen ist, ist die Rettungskette abgeschlos- sen und sie kann sich von ihrem Unfall erholen. Ihr habt dabei als Lebensretter die Rettungskette aktiviert und dafür gesorgt, dass es der Patientin bald wieder gut geht! 122

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.3 Wie man zum „HELD“ wird Im letzten Kapitel habt ihr schon gelernt, wie die Rettungskette funktioniert und warum es so wich- tig ist, diese in Gang zu bringen. Über Sofortmaß- nahmen und den Notruf wisst ihr jetzt schon eine ganze Menge. Deswegen wollen wir uns nun die wichtigsten Handgriffe der Ersten Hilfe genauer anschauen. Natürlich ist ein Notfall, bei dem jemand plötzlich sehr krank ist oder sich verletzt hat, keine schöne Situation. Vor allem nicht für denjenigen, der jetzt Hilfe braucht. Deshalb ist es wichtig, besonders viel Einfühlungsvermögen zu zeigen. Einfühlungsvermögen bedeutet, dass man sich selbst fragen muss, wie sich der andere wohl fühlt und was man tun kann, damit es ihm besser geht. Man „fühlt also in sich hinein“ und stellt sich dabei vor, der Hilfsbe- dürftige zu sein. Nehmen wir noch einmal das Bei- spiel mit der gestürzten Fahrrad- fahrerin. Stellt euch noch mal das Mädchen vor, wie sie auf dem Fußweg vor eurer Schule liegt. 125

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Ihr seht das verletzte Mädchen am Boden liegen und bleibt kurz stehen. Dann überlegt, was pas- siert sein könnte. Ganz klar! Das Mädchen liegt neben ihrem Fahrrad. Sie ist wahrscheinlich gestürzt und hat sich verletzt. Da der Unfall hinter einer Kurve stattgefunden hat, besteht eine Gefahr durch andere Radfahrer, wel- che die Unfallstelle nicht rechtzeitig wahrnehmen können. Daher müsst ihr die Unfallstelle zunächst absichern. Wenn ihr das gemacht habt, könnt ihr euch um das Mädchen kümmern und fragt: „Wie geht es dir? Was ist denn passiert?“ Damit ihr hier keinen Schritt vergesst, gibt es eine einfache Regel, die euch hilft. Ihr müsst euch im- mer nur merken, dass ihr zum HELD werden wollt. Jeder Buchstabe im Titel HELD steht dabei für eine Handlung, an die ihr denken müsst. Hilfe rufen: Damit einem Patienten so schnell wie möglich der Rettungsdienst zur Hilfe eilt, müssen wir diesen na- türlich erst verständigen. Falls dies noch nicht ge- schehen ist, müsst ihr den Notruf wählen oder zu- mindest dafür sorgen, dass ein Erwachsener oder ein anderer Helfer den Notruf absetzt. Was genau 126

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses ihr dabei beachten müsst, habt ihr im Kapitel „Der Notruf“ gelernt. Ermutigen und beruhigen: Die fast wichtigste Maßnahme ist in den meisten Fällen, als Helfer anwesend zu sein und euren Pa- tienten zu betreuen. Stellt euch vor, also sagt der hilfsbedürftigen Person euren Namen. Seht dem Patienten dabei in die Augen und wendet euren Körper in seine Richtung. Informiert ihn darüber, dass weitere Hilfe bereits unterwegs ist. Somit ver- mittelt ihr nicht nur ein Gefühl von Sicherheit, son- dern lasst die hilfsbedürftige Person auch wissen, dass sie in dieser Situation nicht alleine ist. Lebenswichtige Funktionen kontrollieren: Nachdem ihr die ersten beiden Punkte umgesetzt habt, gibt es noch weitere Dinge, die ihr überprüfen solltet. Genaueres hierzu erfahrt ihr im Kapitel „Vi- talfunktionen“ und „Aufﬁnden einer bewusstlosen Person“. Decke über-/unterlegen: Kranke und verletzte Menschen laufen meistens nicht mehr umher. Da die Körperbewegungen aber einen wichtigen Anteil dazu leisten, dass der menschliche Körper nicht zu schnell an Wärme ver- 127

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses liert, unterkühlen diese Patienten schnell. Zusätz- lich kühlen die Patienten auch schneller aus, wenn sie auf einem kalten Untergrund, wie zum Beispiel der Straße, liegen. Aus diesem Grund solltet ihr versuchen, dem Patienten Wärme zu spenden, damit er nicht friert. Die einfachste Möglichkeit ist das Überlegen einer warmen Decke. Dafür eignet sich zum Beispiel die Rettungsdecke, welche ihr in „Erste-Hilfe-Sets“ ﬁnden könnt. Wenn ihr mehr als nur eine Decke zur Verfügung habt, könnt ihr nach Möglichkeit auch eine andere Decke unter den Pa- tienten legen, damit er über dem Boden nicht so schnell auskühlt. Wenn ihr euch entscheidet eine Person, die Hilfe braucht, zu unterstützen, und euch an die vier Punkte haltet, werdet ihr dadurch zu einem richti- gen HELD! H – Hilfe rufen E – Ermutigen L – Lebenswichtige Funktionen D – Decke über-/unterlegen kontrollieren 128

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.4 Vitalfunktionen „Wie geht es dir?“ Eigentlich eine ganz einfache Frage, die wir erst einmal mit „Gut!“ beantworten können. Aber woran liegt es, dass es uns gut geht, und was unterscheidet unseren Zustand von dem Zustand eines Notfallpatienten? In unserem Körper laufen ganz viele lebenswich- tige Prozesse ab. Viel mehr als in dieses Buch hi- neinpassen. Von den meisten Vorgängen merken wir gar nicht, dass sie ablaufen. Solche Vorgänge nennt man unwillkürlich, da wir sie nicht bewusst steuern können. Wie unseren Herzschlag, wenn wir aufgeregt sind, oder unse- re Atmung, wenn wir schlafen. Bei unwillkürlichen Prozessen geht es zum Beispiel um Reﬂexe. Wenn man sich verschluckt, muss man automatisch hus- ten, ob man will oder nicht. Im Gegensatz dazu gibt es Prozesse, von denen wir merken, wie sie ablaufen, und die wir sogar steuern können. Diese Abläufe nennt man dann willkürlich. Wenn wir unseren Arm bewegen wol- len, fassen wir den Gedanken dazu und unser Ge- hirn sendet dann den Befehl an die Muskeln, die wir dazu brauchen. Dabei werden diese Befehle 130

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses auf den Bahnen des willkürlichen Nervensystems versendet. Das passiert, weil in unserem Körper ganz viele Sensoren sit- zen, die Dinge wahrnehmen und Informationen ans Gehirn schi- cken. Also wenn die Sensoren in unserer Luftröhre merken, dass Essen verschluckt wird, senden sie diese Informa- tion an das Gehirn. Das Gehirn entscheidet dann, dass Essen auf keinen Fall in die Luftröhre gehört, und gibt den Befehl, sofort zu husten. Dieser Befehl wird auf den unwillkürlichen Nervenbahnen ganz schnell verschickt und man muss husten. Wir merken uns: ➜ Willkürliche Befehle können wir selbst beein- ﬂussen. ➜ Reﬂexe sind unwillkürliche Befehle und können nicht bewusst beeinﬂusst werden, sondern passie- ren einfach. ➜ Schaltzentrale für alle Befehle im Körper ist im- mer das Gehirn, das zusammen mit dem Rücken- mark unser zentrales Nervensystem bildet. Damit macht unser Gehirn etwas ganz Wichtiges! Es macht nämlich unser „Bewusstsein“. 131

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.4.1 Bewusstsein Bewusstsein bedeutet, wach zu sein, auf alle Arten von äußeren Reizen zu reagieren und alle willkürli- chen Abläufe im Körper richtig steuern zu können. Das Bewusstsein ist eine von drei Vitalfunktionen. Bestimmt fragt ihr euch jetzt: Was sind denn Vital- funktionen? Das Wort „vital“ bedeutet, dass etwas voller Leben steckt oder überlebenswichtig ist. Jede Zelle, jedes Organ und jedes Organsystem unseres Körpers hat spezielle Funktionen. Wenn ihr mal krank werdet, wie bei einer Erkältung, so können bestimmte Organe ihre Funktion nicht mehr wahrnehmen. Bei einer Erkältung kann das Immunsystem auf Grund von kleinen Viren oder Bakterien gestört sein. Eine Erkältung ist aber nicht gleich lebensbedrohlich. 132

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Andere Funktionen sind aber so wichtig, dass man ohne sie gar nicht leben könnte. Und weil diese Funktionen so voll mit überlebenswichtigen Vor- gängen sind, nennt man sie Vitalfunktionen. Das Bewusstsein ist so eine lebenswichtige Funkti- on, weil es uns vor ganz vielen Einﬂüssen schützt. Zum Beispiel brauchen wir das Bewusstsein, um Gefahrensituationen zu erkennen und damit unser Überleben zu sichern. Doch was braucht es noch zum Leben? Es gibt einen Stoff, auf den der menschliche Körper keinesfalls verzichten kann. Kennt ihr ihn schon? Dieser Stoff ist zum Glück fast immer um uns he- rum. Auch wenn wir ihn nicht sehen, riechen oder schmecken können, merken wir doch, dass er da ist. Ohne diesen Stoff geht ihr nie aus dem Haus. Wisst ihr, welcher Stoff gemeint ist? ➜ Es ist der Sauerstoff! 133

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.4.2 Atmung Sauerstoff ist in der Luft um uns herum. In jedem bisschen Atemluft steckt ein gewis- ser Anteil Sauer- stoff. Diesen Sauerstoff atmen wir, ohne darüber nachzu- denken, mehrfach in der Minute ein. Jeder Erwach- sene atmet circa 12 bis 15 Mal in der Minute ein und wieder aus, ohne dass er darüber nachdenken muss. Das Atmen ist eine unwillkürliche Tätigkeit. Wenn wir einatmen, kommt die Einatemluft durch unsere Nase und unseren Mund in unseren Ra- chenraum. Diese Organe gehören bereits zu unse- rem Atmungssystem. Die Nase und der Rachenraum gehören zu den oberen Atmungsorganen. 134

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Oben am Kehlkopf sitzt der Kehldeckel. Der Kehl- kopf sitzt oberhalb der Luftröhre. Beim Schlucken von Essen und Trinken schließt sich der Kehlde- ckel. Damit rutscht die Nahrung über den Kehlde- ckel in die Speiseröhre. Diese beﬁndet sich hinter der Luftröhre und transportiert unser Essen und Trinken weiter Richtung Magen. Das ist von unse- rem Körper eine ziemlich geniale Erﬁndung. Der Kehldeckel ist dazu da, beim Schlucken die Luft- röhre zu verschließen. Das geht aber nur, wenn in dem Moment nicht auch noch Luft geholt wird. Wenn die Luft an unserem Kehldeckel vorbei ist, kommt sie in die Luftröhre. Von da aus geht der Weg direkt in unsere Lunge. Die Lunge ist wie ein großer Luftballon in unserem Körper und dehnt sich aus, sobald Luft in sie hineinkommt. Genau wie ein richtiger Luftballon ist unsere Lunge auch sehr empﬁndlich. Damit diese nicht verletzt wird und gut geschützt ist, liegt sie hinter unseren Rip- pen im Brustkorb. Das merkt ihr daran, dass sich euer Brustkorb ausdehnt, wenn ihr ganz tief einatmet. 135

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses damit wir Kraft haben, und in den Organen brau- chen wir Sauerstoff, damit diese arbeiten können. Besonders wichtig ist der Sauerstoff also im Ge- hirn, aber auch an allen anderen Zellen, Organen und Organsystemen wird er gebraucht. Bis in die kleinsten Fußzehen muss der Sauerstoff verteilt werden. Sauerstoff ist lebenswichtig! Damit der Sauerstoff alle Zellen unseres Körpers erreichen kann, muss er mittels unseres Kreislaufs transportiert werden. Dafür haben wir unser Blut als Transportmittel. Das Blut ﬂießt durch die Blutgefäße, so wie Züge, die durch Tunnel fahren. Unsere Lunge ist so etwas wie der Hauptbahnhof. Das bedeutet, dass der Sauer- stoff in der Lunge aussteigen muss, um in die Blut- gefäße einzusteigen. Diese führen ebenfalls an der Lunge vorbei. Das Atmen ist damit unsere zweite Vitalfunktion, die wir brauchen, um unser Blut mit lebenswich- tigem Sauerstoff zu versorgen. Wenn wir nicht mehr atmen können, kommt also kein Sauerstoff mehr ins Blut und kein Muskel und kein Organ kann mehr arbeiten. 137

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.4.3 Kreislauf Jetzt muss der Sauerstoff noch in unserem Körper verteilt werden. Ihr habt schon gelernt, dass die Lunge wie ein Hauptbahn- hof ist und unser Blut wie Züge. Neben dem Blut und den Blutgefäßen gehört das Herz ebenfalls zum Kreislaufsystem. Unser Herz funktioniert wie eine Pumpe, die die Züge antreibt. Mit jedem Herzschlag fährt ein neu- er Wagen in den Bahnhof und schiebt den alten vor sich her. Dadurch ﬂießt das Blut in den Körper und wird durch die Blutgefäße transportiert. Unser größtes Blutgefäß ist die Aorta. Diese be- ginnt am Herzen und verzweigt sich zu immer kleineren Blutgefäßen; die kleinsten heißen Kapil- lare. Die Aorta hat etwa einen Durchmesser wie ein 2-Euro-Stück. Die Kapillare sind wiederum so klein, dass wir sie gerade einmal mit einem Mikro- skop erkennen können. Die großen Blutgefäße lie- gen besonders gut geschützt weit innen im Körper. 138

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Die kleinen Blutgefäße liegen im gesamten Körper und versorgen alle Zellen bis in die kleinen Fuß- zehen. Alle diese Blutgefäße, die Blut vom Herzen weg zu den Zellen transportieren, nennt man Arterien. Solange das Blut in den Arterien ist, hat es den Sauerstoff noch nicht abgegeben, man nennt es deshalb sauerstoffreiches Blut. Wenn das Blut seinen Sauerstoff abgegeben hat, wird dieser von den Zellen benutzt. Sauerstoff ist der Treibstoff für alle Prozesse im Körper. Wenn die Zellen ihn verbraucht haben, bleibt aber ein Abfall- produkt zurück. Dieses Abfallprodukt heißt Kohlen- stoffdioxid. Kohlenstoffdioxid kommt genauso aus dem Körper wie der Sauerstoff in den Körper kommt, nur an- dersherum. In den Kapillaren wird der Sauerstoff abgegeben und das Kohlenstoffdioxid aufgenommen. Alle Blutgefäße, die Blut zurück zum Herzen trans- portieren, nennt man Venen. In ihnen ist der Sau- erstoff im Blut meistens bereits verbraucht. 139

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Dann merkt ihr bestimmt, dass euer Herz viel schneller und kräftiger schlägt, um euch ausrei- chend mit Blut und darin enthaltenem Sauerstoff zu versorgen. Jetzt kennt ihr auch die dritte Vitalfunktion: euren Herzschlag, den man auch Puls nennt. Weil die- ser regelmäßig auftritt und dafür sorgt, dass unser Blut erst von der Lunge in die Arterien, dann in die Venen und wie im Kreis zurück in die Lunge ﬂießt, nennt man diesen Vorgang auch den Kreislauf. Nun kennt ihr die drei Vitalfunktionen: ➜ Bewusstsein ➜ Atmung ➜ Kreislauf Die Vitalfunktionen sind lebenswichtig und zeigen uns, ob es einer Person gut geht. Deshalb ist der wichtigste Schritt, um einen Pati- enten zu beurteilen und herauszuﬁnden, was wir für ihn tun können, zu überprüfen, ob er noch alle Vitalfunktionen hat. 141

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Überprüfen des Bewusstseins Als erstes solltet ihr immer das Bewusstsein über- prüfen. Das ist natürlich nur notwendig, wenn euer Patient nicht von selbst mit euch spricht. Ihr müsst euch merken, dass jeder Patient, der bei Bewusst- sein ist, automatisch auch eine Atmung und einen Kreislauf hat. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Patient ohne Bewusstsein keine Atmung mehr hat. Um das Bewusstsein zu überprüfen, merkt euch am besten einfach dreimal den ersten Buchstaben des Alphabets! Dreimal der Buchstabe „A“ Anschauen – Ansprechen – Anfassen Bei der Überprüfung des Bewusstseins sind das die drei Handlungen, die ihr durchführen müsst. Am einfachsten kombinieren sich diese, indem ihr euch neben das Mädchen auf die Straße kniet. Da- bei müsst ihr sie anschauen. Achtet darauf, ob sie jetzt eine Reaktion auf euch zeigt. Wenn nicht, macht weiter mit einem ersten Ansprechen. Achtet darauf, sie möglichst laut und deutlich anzu- sprechen. Wenn das Mädchen immer noch keine Reaktion zeigt, unterstützt euer Ansprechen noch durch ein vorsichtiges Anfassen. Greift am bes- 144

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses ten mit euren Händen an die Schultern der Patien- tin und schüttelt sie ganz vorsichtig, während ihr sie noch einmal laut ansprecht. Kniet euch neben das Mädchen und sprecht es an. Rüttelt an ihren Schultern und ruft laut: „Hallo, kannst du mich hören?“ Wenn eure Patientin darauf noch immer nicht re- agiert, ist sie bewusstlos, und das ist gefährlich! Wenn wir bewusstlos sind, verlieren wir alle un- sere Schutzreﬂexe. Also Dinge, die unser Körper automatisch macht, um uns zu schützen. Blinzeln zum Beispiel ist ein Reﬂex, der uns davor schützt, dass Dinge an unsere empﬁndlichen Augäpfel kommen. Ein anderer Reﬂex, über den wir im vor- herigen Kapitel schon gesprochen haben, ist der 145

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Schluckreﬂex. Dieser hat mit unserer Zunge und dem Kehldeckel zu tun und funktioniert durch die Aktivierung von Muskeln. Leider erschlaffen diese Muskeln, wenn wir be- wusstlos sind, und sorgen dadurch sogar für Prob- leme. Die Muskeln in unserem Hals werden sogar so schlaff, dass sie nach hinten rutschen und den Weg der Luft in die Lunge versperren. In dieser Abbildung seht ihr, wie die Zunge nach hinten rutscht und die Luftröhre verlegt. Der Patient droht zu ersticken! Das passiert aber nur im schlimmsten Fall. Wenn die Muskulatur nur ein bisschen verrutscht, ent- steht ein Geräusch, das wir alle kennen: das Schnarchen. Wenn der Weg der Luft aber zu sehr eingeengt wird, kann es passieren, dass der Lunge nicht mehr genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, um das Blut zu versorgen. Dann hat auch der Kör- 146

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses per nicht mehr genug Sauerstoff und es können ernste Schäden entstehen. Um das zu verhindern, müssen wir überprüfen, dass die Patientin richtig atmet und ihre Atemwege frei bleiben! Überprüfen der Atmung Wenn ein Patient atmet, ist auch sein Kreislauf in- takt. Im Umkehrschluss besitzt ein Patient ohne Atmung auch keinen funktionstüchtigen Kreislauf und keinen Herzschlag mehr. Erste-Hilfe-Handschuhe schützen euch vor Krank- heitserregern, an welchen der Patient möglicher- weise erkrankt sein könnte. Die „Gummihandschuhe“ ﬁn- det ihr in jedem Erste-Hilfe- Set. Mehr zu den Erste-Hilfe- Handschuhen erfahrt ihr im Abschnitt „Wundversorgung“. Um die Atmung zu überprü- fen, muss die Person ﬂach auf dem Rücken liegen. Legt sie dazu vorsichtig hin, denkt Öffnet den Mund der Patientin, indem ihr das Kinn anfasst und leicht nach unten drückt. Entfernt Fremdkörper aber nur, wenn ihr diese leicht greifen könnt. 147

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses aber immer daran, dass sie euch nicht helfen kann und ihr sie vorsichtig führen müsst, um Verletzun- gen zu vermeiden. Da eure Patientin auf dem Rücken liegt, müsst ihr euch neben ihren Kopf knien. Schaut nun in den Mund der Patientin und achtet auf Dinge, die lose im Mundraum liegen. Das könnte zum Beispiel ein Kaugummi, eine Zahnspange oder ein Stück Es- sensrest sein. Wenn möglich, entfernt ihr diesen Fremdkörper dann vorsichtig mit der Hand, damit er nicht weiter nach unten rutschen kann. Denn wenn der Fremdkörper, wie zum Beispiel der Essensrest, nach unten rutscht, kann er in die Lun- ge gelangen und dort Schaden anrichten. Anschließend gibt es nun einen einfachen Hand- griff, um den Atemweg der Patientin frei zu machen Durch das Überstrecken des Kopfes hebt sich die Zunge von der Luftröhre weg und gibt den Weg für die Atemluft frei. So kann der Patient ungehindert atmen und Luft holen. 148

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Sehen Die Aufgabe unserer Lunge kennt ihr ja schon aus dem Kapitel „Vitalfunktionen“ und ihr wisst, dass dort Luft ein- und ausströmt. Diese Luft sorgt auch dafür, dass sich unsere Lunge so wie ein Luftballon aufbläht und zusammenzieht. Das macht sie bei je- dem einzelnen Atemzug. Unsere Lunge sitzt in unserem Brustkorb und wird durch die Rippen geschützt. Jedes Mal, wenn sie sich durch die Atemluft ausdehnt, wird es ein biss- chen zu eng im Brustkorb und sie drückt die Rip- pen ein wenig auseinander. Schaut doch einfach mal auf euren Brustkorb und holt tief Luft! Genau das wollen wir uns als erstes Zeichen der Atmung bei der Atemkontrolle ansehen. Achtet also darauf, ob der Brustkorb der Patientin sich hebt und senkt. Hören Die Luft, die ausgeatmet wird, können wir natürlich auch hören, wenn wir uns darauf konzentrieren und nicht zu weit vom Mund der Patientin entfernt sind. 150

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Macht das Ganze, während ihr langsam und laut bis zehn zählt. In dieser Zeit sollte eure Patientin mindestens zweimal gut geatmet haben. Haltet den Kopf während der Atemkontrolle die ganze Zeit überstreckt. Achtet nun 10 Sekunden darauf, ob ihr Anzeichen für die Atmung sehen, hören oder fühlen könnt. Wenn ihr in diesen zehn Sekunden keine Anzei- chen für eine Atmung feststellen könnt, hat die Pa- tientin keine feststellbaren Vitalfunktionen mehr. Sie ist somit nicht mehr am Leben, sondern tot. Ist dies der Fall, sollte sie schnellstmöglich wiederbe- lebt werden. Die Grundlagen der Wiederbelebung lernt ihr im letzten Kapitel dieses Buches kennen. 152

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Als ihr die Atmung des Mädchens auf dem Fuß- weg kontrolliert, bemerkt ihr einen deutlichen Aus- atemstoß an eurem Ohr. Auch seht ihr, wie sich ihr Brustkorb hebt und wieder senkt, und hört ein deutliches Atemgeräusch. Wenn ihr mindestens zwei Atemzüge feststellen könnt, ist eure Patientin erst einmal am Leben. Solange die Atmung funktioniert, ist auch die Vi- talfunktion „Kreislauf“ intakt. Die größte Gefahr, die jetzt für die Patientin besteht, ist, dass sich ihr Atemweg verlegt und sie dadurch nicht mehr weiteratmen kann. Diese Gefahr können wir aber durch eine einfache Maßnahme abwenden. Diese Maßnahme lernt ihr im nächsten Kapitel und dort erfahrt ihr auch, wie es mit dem Mädchen auf dem Fußweg vor eurer Schule weitergeht. 153

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.6 Stabile Seitenlage Nachdem ihr festgestellt habt, dass das Mädchen auf dem Fußweg bewusstlos ist, setzt ihr gleich den Notruf ab. Dann überprüft ihr die Atmung und könnt selbst erst einmal aufatmen, denn ihr habt deutlich gesehen, wie sich ihr Brustkorb hebt und senkt, und konntet die Aus atemluft an eurer Wange fühlen. Das Mädchen atmet ganz normal und hat damit zumindest noch zum Teil intakte Vitalfunktio- nen. Denn wer atmet, der hat auch einen Kreislauf. Als Lebensretter seid ihr für eure Patientin verant- wortlich! Ihr habt die Aufgabe und die Pﬂicht, eine verletz- te oder erkrankte Person, durch ihre fehlenden Schutzreﬂexe, vor weiteren Gefahren zu schützen. Hier seht ihr noch einmal, wie groß der Muskel der Zunge ist, der den Atemweg ver- sperren kann. 155

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Eine zweite Gefahr, die eurer Patientin droht, ist das Einatmen von Speichel oder Mageninhalt, der in der Lunge zu Schäden führt. Unsere Schutzreﬂexe verhindern im gesunden Zu- stand, dass Mageninhalt in unsere Lungen gelangt. Die lebensrettende Maßnahme, die ihr jetzt lernt, nennt sich die „stabile Seitenlage“ und schützt den Patienten davor, ohne Schutzreﬂexe, zu ersticken. Bei der stabilen Seitenlage liegt der Patient, wie der Name schon sagt, stabil auf der Seite! Dabei sollte der Mund der tiefste Punkt der Atem- wege sein, sodass der Speichel einfach heraus- laufen kann. Der Kopf soll dabei leicht überstreckt sein, damit der Zungenmuskel nicht den Eingang zur Luftröhre verlegt und damit die Atmung behin- dert. Die Arme und Beine des Patienten werden so hin- gelegt, dass er sich nicht auf den Bauch oder zu- rück auf den Rücken drehen kann, sondern stabil auf der Seite liegt. Auf den nächsten Seiten ﬁndet ihr eine ausführli- che Anleitung, wie ihr einen Patienten in die stabile Seitenlage legen könnt. 156

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Schritt 5: Auf die Seite drehen Mit der einen Hand haltet ihr immer noch das Knie der Patientin fest. Damit bleibt euch noch die andere Hand. Mit der Hand greift ihr die Schulter der Patientin, die weiter von euch weg liegt. Wenn ihr jetzt das Knie vor- sichtig zu euch zieht, merkt ihr schon, wie sich zuerst die Hüfte und dann der ganze Körper der Patientin langsam auf die Seite dre- hen. Ihr könnt auch an der Hüfte anfassen und mit eu- rem Unterarm das Knie mit herunterdrücken, wenn ihr die Patientin zu euch dreht. Sobald sich die Schulter be- wegt, könnt ihr auch hier mit eurer zweiten Hand ziehen. Dreht die Patientin nun auf eure Seite. Fasst dabei an ihre euch abgewandte Schulter sowie an Hüfte oder Knie an. 161

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Schritt 6: Kopf überstrecken Jetzt liegt das Mädchen stabil auf der Seite. Super! Aber warum wollten wir die Patientin gleich noch mal auf die Seite drehen? Genau, die Patientin ist bewusstlos. Das bedeutet, dass sie auch keine Schutzreﬂexe hat. Ihre Zunge kann ohne Schutzreﬂexe aufgrund der Schwerkraft bei Rückenlage nach hinten rutschen und den Ein- gang zur Luftröhre verlegen. Wie wir gelernt ha- ben, wird die Atmung dadurch behindert, und das wollen wir als Lebensretter verhindern. Damit ihr ein Zurückfallen der Zunge verhindern könnt, müsst ihr den Kopf der Patientin an der Stirn einige Zentimeter nach hinten drü- cken. Das nennt man auch den Kopf „überstrecken“. Überstreckt nun den Kopf, indem ihr die Stirn nach hinten drückt und das Kinn nach oben zieht. 162

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Dadurch kann die Zunge den Eingang der Luftröh- re nicht verlegen und die Atemwege bleiben frei! Öffnet nun noch vorsichtig den Mund der Patientin, damit zum Beispiel deren Speichel besser abﬂie- ßen kann und nicht in die Lunge läuft, denn ein bewusstloser Patient ohne Schutzreﬂexe kann ja auch nicht husten, wenn etwas in seine Luftröhre gelangt. Darum solltet ihr auch darauf achten, dass der Mund der tiefste Punkt ist, somit können alle Flüs- sigkeiten ungestört ablaufen. Der Mund soll also nach unten zeigen. Öffnet nun noch den Mund der Pa- tientin, damit zum Beispiel Speichel einfach abﬂießen kann und nicht in die Lunge gelangt. 163

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Unterpolstert abschließend den Kopf der Patientin mit ihrer Hand. Dazu legt ihr einfach die Hand, die vorher auf ihrer Schulter lag, unter den Kopf der Patientin. Wenn ihr die Patientin so hingelegt habt, könnt ihr sie noch mit einer Decke oder Jacke zudecken. Wenn die Patientin auf dem Boden liegt, ohne sich zu bewegen, ist die Gefahr groß, dass die Patientin schnell unterkühlt. Als Lebensretter müsst ihr die verletzte oder erkrankte Person regelmäßig über- wachen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, müsst ihr regelmä- ßig überprüfen, ob sich der Zustand der Patientin verändert. Es kann jederzeit passieren, dass sie wach wird und ihr sie betreuen müsst oder dass die Atmung sich verändert. 164

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Alles verstanden? Stelle dein Wissen auf den Prüfstand! Folgende Fragen kannst du nach Kapitel 3.6 beantworten! 1. Welchem Zweck dient die stabile Seitenlage? a) Sie verhindert, dass der Patient an seiner eigenen Zunge erstickt b) Sie lindert Schmerzen c) Sie ist besonders bequem für Patienten mit Rückenschmerzen 2. Was ist der erste und wichtigste Schritt der stabilen Seitenlage? a) Einen Arm anwinkeln b) Den Kopf überstrecken c) Überprüfung der Vitalfunktionen 3. Was kann einem bewusstlosen Patienten gefährlich werden? a) Die Zunge, die den Eingang zur Luftröhre versperrt b) Speichel und Erbrochenes, das in die Lunge ﬂießt c) Antwort a und b sind richtig 166

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.7 Wundversorgung 3.7.1 Der Druckverband Jetzt wisst ihr ja schon ganz schön viel über das Aufﬁnden von Patienten und die lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch die klassischen Maßnahmen der Ersten Hilfe. Ich möchte euch noch mal zu einem kleinen Ge- dankenspiel einladen. Nachdem ihr dem Mädchen vor eurer Schule geholfen habt und diese vom Ret- tungsdienst ins Krankenhaus gebracht wurde, be- tretet ihr nun das Schulgebäude. Oh weh, es ist ja schon 8.15 Uhr! Der Unterricht hat bereits begon- nen. Jetzt aber schnell! Ihr lauft zu eurem Klassen- zimmer und setzt euch auf euren Platz. Während der Lehrer einige Arbeiten mit der Laub- säge vorführt, packt ihr eure Tasche aus. Plötzlich hört ihr einen Aufschrei! „Aua, verﬂixt!“, ruft euer Lehrer. Als ihr nach vorne blickt, erkennt ihr, dass der Lehrer sich in den Unterarm geschnitten hat. Aus einer tiefen Wunde läuft hellrotes Blut. Jetzt ist eure Hilfe gefragt! 167

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Natürlich kommt zuallererst der Notruf! Ihr gebt dem Disponenten der Rettungsleitstelle alle wichtigen Fakten durch und wartet auf Rück- fragen. Er sagt euch, dass es zehn Minuten dauern wird, bis die Kollegen mit dem Rettungswagen bei euch eintreffen. Zehn Minuten, die ganz schön lange werden kön- nen. Um diese Zeit sinnvoll nutzen zu können, braucht ihr klassische Maßnahmen der Ersten Hilfe. Mit diesen könnt ihr in diesen zehn Minuten schon viel Gutes für euren Patienten tun. Im letzten Kapitel habt ihr ja schon gelernt, war- um das Blut so wichtig für unseren Körper ist. Der Vorrat an Blut in unserem Körper ist begrenzt und deshalb ist es sehr wichtig, Blutungen so schnell wie möglich zu stoppen. Weil Blutungen immer aus Wunden kommen, spricht man hierbei von Wund- versorgung. Eine Möglichkeit der Wundversorgung, die sich besonders gut für starke Blutungen eignet, ist der Druckverband. Wisst ihr jedoch, was die einfachste Art einer Wundversorgung ist? Die kleine, aber super hilf- reiche Maßnahme, die wir alle kennen, die an- 169

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Jeder Verband, auch der Druckverband, besteht aus mindestens zwei Komponenten, der Wundauf- lage und einer Fixierung. Die Wundauﬂage ist besonders sauber und schützt die Wunde vor Schmutz und Keimen von außen, damit es nicht zu einer Entzündung kommen kann. Darum achtet bitte immer darauf, weder die Wunde noch die saubere Wundauﬂage unnötig anzufas- sen oder zu verunreinigen. Damit die Wundauﬂage da bleibt, wo sie hingehört, braucht es immer noch etwas zur Fixierung. Bei einem Wundschnellver- band sind das die Klebestreifen auf beiden Seiten. Die Besonderheit des Druckverbandes besteht da- rin, dass zusätzlich in den Verband ein Gegenstand eingearbeitet wird, um den Druck auf die Wunde zu erhöhen und dadurch die Blutung zu stoppen. Das nennt man ein „Druckpolster“. Binde Druckpolster Wundauﬂage (ist bei Verbandpäckchen bereits eingenäht) Hier seht ihr den Aufbau eines Druckverbandes. 171

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Ein „Druckpolster“ kann eigentlich alles sein, das klein genug ist, um in einen Verband eingewickelt zu werden, um auf die Wunde unter dem Verband Druck ausüben zu können. Wenn ihr ein Erste-Hilfe-Set zur Verfügung habt, könnt ihr darin viele geeignete Dinge ﬁnden. Un- ter anderem die Schutzhandschuhe, Binden, Ver- bandpäckchen oder auch Wundauﬂagen. Um einen guten Druckverband zu binden, braucht ihr zunächst einmal ein Verbandpäckchen. Das ist, wie der Name schon sagt, ein bereits zusammen- gepackter Verband. In diesem Verband ist auch schon die Wundauﬂage eingenäht. Ein Verbandpäckchen ist ein Verband, in wel- chen die Wundauﬂage bereits eingenäht ist. 172

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Es ist immer nützlich, wenn ihr ein Erste-Hilfe-Set zur Verfügung habt. In eurer Schule gibt es auch einen Verbandkasten. Erste-Hilfe-Handschuhe gibt es in verschiedenen Größen und Farben (rechts). Diese ﬁndet ihr zum Beispiel in einem Erste-Hilfe-Set (links). Aus diesem Erste-Hilfe-Set müsst ihr als Erstes eure Erste-Hilfe-Handschuhe heraussuchen und anziehen! Generell ist Blut zwar nicht gefährlich, es kann aber Keime und Bakterien enthalten, die durchaus gefährlich werden können. Davor können euch die Erste-Hilfe-Handschuhe schützen und deswegen ﬁndet ihr diese in jedem Erste-Hilfe-Set! Natürlich auch im Verbandkasten im Auto eurer Eltern. Das solltet ihr einmal kontrollieren! 173

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Nachdem ihr die Erste-Hilfe-Handschuhe angezo- gen habt, hebt ihr den verletzten Arm nach oben. Bereits das Hochhalten des Armes wird den Blut- verlust verlangsamen. Das kann auch ein weiterer Helfer machen, wie zum Beispiel euer Klassenka- merad, der euch und eurem Lehrer zur Hilfe eilt. Das Hochhalten des Armes ist sehr wichtig, denn die Blutmenge im menschlichen Körper ist begrenzt. Einem erwachsenen Mann stehen unge- fähr 7 Liter Blut zur Verfügung. Das ist fast ein ganzer Wasserei- mer voll! Frauen und Kinder haben deutlich weniger Blut, weil sie meistens leichter und kleiner sind. Das Hochhalten des Armes hilft bereits, den Blutﬂuss aus der Wunde zu verringern. 174

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Nach den ersten zwei oder drei Runden um den Arm müsst ihr das Druckpolster einsetzen. Das Druckpolster sorgt für Druck auf die Wunde und bewirkt somit, dass die Wunde aufhört zu bluten. Als Druckpolster könnt ihr einfach einen zweiten noch eingepackten Verband aus dem Erste-Hilfe- Set nehmen und mit der Verpackung auf die Wund- auﬂage legen. Jetzt muss nur noch das Druckpolster eingewickelt werden, bis der Verband fast aufgebraucht ist. Legt nun das Druckpolster, auf Höhe der Verletzung, auf die bereits umwickelte Binde. Nun wickelt ihr die Binde weiter straff um das Druckpolster und erzeugt somit Druck auf die Wunde. 177

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wenn ihr feststellt, dass der Verband fast ganz abgewickelt ist, müsst ihr anfangen, an einen ab- schließenden Knoten zu denken. Dafür wickelt ihr das letzte Stück des Verbandstoffs ab und legt es gegen die Wickelrichtung einmal um den Arm herum. So habt ihr ein Stück Verbandstoff und das Stück, an dem ihr angefangen habt, die Richtung zu ändern. Aus diesen beiden Enden könnt ihr jetzt einen ein- fachen Knoten machen, sodass der Verband nicht mehr aufgehen kann. Um den Knoten zu binden gibt es mehrere Möglichkei- ten. Probiert das beim Üben einfach mal aus. Wenn die Wunde verbun- den ist, müsst ihr auch die- se regelmäßig kontrollieren. Als Lebensretter bleibt ihr bei der verletzten Person, bis die Rettungskräfte eintreffen. Bindet zum Abschluss einen Knoten, damit sich die Binde nicht wieder lösen kann. 178

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.7.2 Wundschnellverband (Pﬂaster) Jetzt wo ihr den Druckverband schon kennenge- lernt habt, wollt ihr als Lebensretter bestimmt noch mehr über Verbände lernen. Auf den nächsten Seiten ﬁndet ihr Anleitungen zu den wichtigsten Wundversorgungen. Die häuﬁgs- ten Wunden kommen an Händen und Armen vor, da diese am meisten mit unserer Umwelt in Kontakt kommen und daher leicht verletzt werden können. Bei allen blutenden und offenen Wunden ist es wichtig, als Lebensretter Erste-Hilfe-Handschuhe zu tragen, um sich vor Blut und anderen Keimen zu schützen. Wenn ihr eure Erste-Hilfe-Handschuhe angezogen habt, müsst ihr euch immer einen Überblick über die Wunde verschaffen. Am besten geht das, wenn ihr die verletzte Person zuvor in eine bequeme Lage gebracht habt. Dazu könnt ihr sie einfach auf den Boden setzen. Wir schauen uns zuerst den Wundschnellverband für Verletzungen am Finger an. 180

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.7.3 Fingerverband Falls ihr es mal mit einer besonders stark bluten- den Wunde an einem Finger zu tun bekommt, kann es sein, dass ein Wundschnellverband nicht mehr ausreichend ist. Genau für diesen Fall gibt es auch noch die Möglichkeit eines Fingerverbands. Dieser funktioniert so ähnlich wie der Handverband, den ihr noch kennenlernen werdet. Wie immer fangt ihr damit an, euch mithilfe von Handschuhen zu schützen, und bringt euren Pa- tienten in Position, sodass er gut zu behandeln ist und nicht umfallen kann. Dann braucht ihr wieder eine Wundauﬂage und die Mithilfe eures Patienten. Für gewöhnlich haben die Wundauﬂagen eine Grö- ße, die mehr als ausreichend für einen Finger ist. Um sie trotzdem sinnvoll nutzen zu können, könnt ihr sie ein bisschen um den Finger wickeln. 186

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wenn ihr die Wundauf- lage fest genug gesi- chert habt, könnt ihr den Verband zurück um das Handgelenk wickeln und dort beenden. Um einen guten Knoten zu machen, braucht ihr wieder die Hilfe eures Patienten. Kurz bevor der Verband zu Ende ist, bittet ihr euren Patienten, sei- nen Finger auf das zuletzt abgewickelte Stück zu legen. Dann ändert ihr die Richtung und macht mit der Fixierbinde eine Runde um das Handgelenk. Wenn ihr dann wieder am Finger der verletzten Per- son ankommt, bittet sie, einen Finger mit dem Bin- denstück leicht anzuhe- ben. Dadurch entstehen zwei aufeinander zeigen- de Bindenstücke. Die- se könnt ihr dann ganz einfach verknoten und schon sitzt der Handver- band bombenfest! 193

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.7.5 Versorgung von Verbrennungen Zum Abschluss des Kapitels „Verbände“ stellt euch noch mal Folgendes vor. Auch eurem Lehrer, mit der Schnittwunde am Un- terarm, habt ihr schnell geholfen. Etwas erschöpft von den vielen aufregenden Dingen, die ihr heute schon erlebt habt, verlasst ihr nach der sechsten Schulstunde wieder das Schulgebäude. Ihr geht durch die große Eingangstür und lauft über den Hof zu eurem Fahrradständer. Auf einer saftig grü- nen Wiesenﬂäche neben dem Sportplatz seht ihr den Hausmeister, der gerade mit dem alten und laut knatternden Rasenmäher seine Runden dreht. Plötzlich hört ihr einen lauten Schrei und seht, wie der Hausmeister mit schmerzerfülltem Gesicht auf- springt und sich seinen Arm hält. Sofort eilt ihr ihm zur Hilfe. Als ihr bei ihm eintrefft, erkennt ihr deutlich eine starke Rötung und einige weiße Blasen am linken Unterarm des Hausmeisters. „Verﬂixt, jetzt habe ich mich doch echt am heißen Auspuff des Rasen- mähers verbrannt!“, klagt der Hausmeister. Verbrennungen sind, genau wie Schnittwunden, eine Verletzung der Haut. Eine Verbrennung ent- 194

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses steht durch die Einwirkung von großer Hitze wie der am heißen Auspuff des Rasenmähers. Je grö- ßer die Hitze, zum Beispiel eines Feuers, ist und je länger diese auf ein menschliches Körperteil wirkt, desto schwerer sind die Verbrennungen. Starke Verbrennungen können sogar bis auf den Knochen reichen. Eine Verbrennung ist sehr schmerzhaft. Kleinere Verbrennungen, wie die des Hausmeisters, sind zwar nicht sofort lebensbedrohlich, müssen aber trotzdem schnell richtig behandelt werden. Eine große Gefahr bei Verbrennungen ist, dass sich die Wunde entzündet, weil zum Beispiel Dreck und Keime in sie eingedrungen sind. Wie könnt ihr eurem Hausmeister also helfen? 195

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Bei schweren Verbrennungen müsst ihr sofort den Notruf absetzen und Hilfe holen. Achtet unbedingt jederzeit auf euren Eigenschutz, denn wie ihr wisst, hat eure Sicherheit immer äußersten Vorrang. Nä- hert euch also nicht unbedacht einer Gefahr, wie zum Beispiel einem Brand. Wenn möglich, soll die verletzte Person Kleidung und Schmuck über der Verbrennung ablegen, da diese noch Hitze in sich gespeichert haben können. Also merkt euch: 1. Kleidung und Schmuck über den Verbrennungen entfernen. Wenn der Patient über Schmerzen im Bereich der Verbrennung klagt, könnt ihr diese mit lauwarmem Wasser kühlen. Aber Vorsicht! Der Patient darf auf keinen Fall unterkühlen, da dies die Verlet- zungen noch verschlimmern würde. Benutzt also ausschließlich lauwarmes Wasser (ca. 20 °C) und kühlt nur Verbrennungen, deren Fläche maximal so groß ist wie die Fläche des Unterarms des Patien- ten. So könnt ihr die Wunde bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kühlen. Kleinere Verbrennungen, bei denen kein Rettungsdienst notwendig ist, dürft ihr nicht länger als 10 Minuten kühlen. 196

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wie bereits erwähnt, besteht eine große Gefahr bei Verbrennungen darin, dass sich die Wunden inﬁ- zieren können. Achtet also unbedingt darauf, dass kein Dreck in die Wunde gerät und diese sauber bleibt. Groben Schmutz könnt ihr mit lauwarmem Wasser wegspülen. Deckt die Wunde locker mit einem Verbandtuch ab. Legt keine Verbände direkt auf die Verbrennung, da sie mit der Brandwunde verkleben können, was sehr schmerzhaft für den Patienten ist. Für Brand- verletzungen gibt es extra metallbeschichtete Ver- bandtücher. Diese verkleben nicht mit der Wunde und halten sie sauber. Also merkt euch: 3. Haltet die Verbrennung unbedingt sauber. Dieses Verband- tuch ist mit Metall beschichtet. Die Beschichtung sorgt dafür, dass das Tuch nicht mit der Wunde verklebt. 198

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Hier noch mal die wichtigsten Dinge zusammen- gefasst: Achtet bei allem was ihr tut immer auf eure Sicherheit! 1. Kleidung und Schmuck über den Verbrennun- gen entfernen. 2. Kleinere Verbrennungen maximal 10 Minuten mit lauwarmem Wasser kühlen. 3. Haltet die Verbrennung unbedingt sauber. Bei schweren Verbrennungen muss unbedingt der Rettungsdienst gerufen werden. Nachdem ihr den Arm eures Hausmeisters mit lauwarmem Wasser ungefähr 10 Minuten lang gekühlt habt, geht es die- sem schon besser. Er deckt die Wunde vorsichtig mit einem speziellen Verbandtuch aus dem Erste- Hilfe-Kasten eurer Schule ab. Danach geht er zum Hausarzt und lässt seine Verletzung untersuchen. 199

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses 3.8 Wiederbelebung Sobald ein Patient keine Atmung mehr hat, steht auch sehr schnell sein Kreislauf still. In diesem Mo- ment gilt wieder die Regel: „Ohne Sauerstoff kein Leben!“ Dieser Zustand führt zu schwersten Schäden im Gehirn der verletzten oder erkrankten Person. Schon nach 3 bis 5 Minuten sterben durch den Mangel an Sauerstoff so viele Gehirnzellen ab, dass der Betroffene danach wahrscheinlich nicht mehr ohne medizinische Hilfe weiterleben kann. Das bedeutet, dass ein Zustand, in dem unser Körper nicht mit Sauerstoff versorgt wird und keine Verteilung durch das Blut stattﬁndet, letztendlich zum Tod führen kann. Um diese Schäden zu verhindern, muss man den Körper von außen mit Sauerstoff versorgen und diesen „künstlich“ verteilen. Als Lebensretter müsst ihr die Maßnahmen zur Wiederbelebung kennen! Wie müsst ihr also vorgehen, wenn ihr einen Patienten ohne Lebenszeichen ﬁndet? 202

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Prüfen Prüft die Vitalfunktionen des Patienten so, wie ihr es im Kapitel „Aufﬁnden einer bewusstlosen Person“ gelernt habt. Rufen Spätestens jetzt müsst ihr einen Notruf absetzen und einmal laut um Hilfe rufen. Drücken Führt eine Wiederbelebung durch, die mit der Herzdruckmassage anfängt, bis der Rettungsdienst eintrifft. Der wichtigste Bestandteil der Wiederbelebung ist eine schnell begonnene Herzdruckmassage, die durchgeführt wird, bis der Rettungsdienst eintrifft. Je eher mit der Herzdruckmassage begonnen wird, desto besser könnt ihr dem Patienten helfen. 203

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Wie funktioniert die Herzdruckmassage? Eine Herzdruckmassage ist ganz schön anstren- gend, deswegen ist es am besten, wenn ihr zu zweit seid. Ruft also noch mal laut um Hilfe, damit noch weite- re Helfer herbeieilen, die euch bei der Wiederbele- bung unterstützen können. Dann könnt ihr euch die Maßnahmen der Wieder- belebung aufteilen und euch sogar abwechseln. Für die Herzdruckmassage muss euer Patient ﬂach auf einem harten Untergrund liegen. Euer Ziel ist es, von außen das Herz so zusammenzudrücken, dass es Blut durch den Körper pumpt. Als Lebensretter seid ihr das Herz des Patienten! Dafür ist es wichtig, an der richtigen Stelle zu drü- cken. Um diese Stelle zu ﬁnden, müsst ihr den Oberkörper des Patienten ganz von Kleidung be- freien. 204

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Zählt laut mit und wechselt euch ab, wenn euch die Puste ausgeht! Auch wenn zu einer Wiederbelebung ebenfalls eine Beatmung gehört, so ist diese nicht so leicht durchzuführen. Um den Patienten zu helfen, reicht es oft schon aus, die Herzdruckmassage durchzuführen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Im Notfall kann eine Herzdruckmassage nur hel- fen, wenn ihr sie vorher regelmäßig geübt habt. Mit euren Eltern, Lehrern und Freunden könnt ihr die Wiederbelebung regelmäßig an Puppen zur Wiederbelebung üben. Diese ﬁndet ihr zum Bei- spiel auf der nächsten Feuer- oder Rettungswache. Lebensretter, los geht’s! 210

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©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses RuV-Versicherung. Was tun, wenn es brennt? https://www.ruv.de/static-ﬁles/ruvde/ downloads/ratgeber/was_tun_wenn_es_brennt. pdf, 03.06.2019 Beneke, Nils et. al. (2017). Das Feuerwehr Lehrbuch. Grundlagen – Technik – Einsatz. 5. aktualisierte und erweiterte Auﬂage. Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag http://www.gloria-feuerschutz.de, 09.06.2019, 15:23 Uhr Erste Hilfe Retten! Rettungssanitäter (2017). Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG, ISBN-13:978-132402317 Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin https://www.verbrennungsmedizin.de/ leitlinien-erste-hilfe-brandverletzungen, 11.07.2019 215

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Bist Du bei der Jugendfeuerwehr? ©Neckar-Verlag GMBH zur Nutzung des eSquirrel-Kurses Falls Du Dich für die Feuerwehr interessierst und selbst sogar Mitglied der Jugendfeuerwehr bist, haben wir das Richtige für Dich: Unsere kleinen Ratgeber informieren Dich über alle wichtigen Begriffe und Tätigkeiten! Das ABC der Jugendfeuerwehr Zum Nachlesen und Wissen: Vom Angriffstrupp bis zum Zumischer über Unterﬂ ur- hydrantenschlüssel, Halligantool oder Zündtempera- turen –in diesem Buch ﬁ ndest Du alle wichtigen The- men und Informationen rund um die Feuerwehr. Hier erfährst Du wirklich alles. Format: DIN A5 Best.-Nr. 950 Umfang: 72 Seiten Preis E 5,– Das ABC der Jugendfeuerwehr Erste Hilfe Philip Junkersdorf Werde zum Held! Das ABC der Jugendfeuerwehr Erste Hilfe DAS KLEINE HANDBUCH DER ERSTEN HILFE Nicht nur Feuerwehrleute müssen sich hin und wieder um verletzte und kranke Personen kümmern, auch im Alltag kann man jederzeit einem Notfall begegnen. Oftmals ist dann zügiges und sicheres Handeln gefragt, um den betroffenen Personen möglicherweise das Leben zu retten! Auch Jugend- feuerwehrmitglieder sind hier gefragt und können helfen. Format: DIN A5 Best.-Nr. 949 Umfang: 96 Seiten Preis E 6,80 Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-49 /-81 • bestellungen@neckar-verlag.de www.neckar-verlag.de Neckar-Verlag

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